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Heimatverbunden und vielseitig interessiert

Josef Blaser, auf dem Bild mit Gattin Helga, befasst sich seit Jahren mit der Geschichte rund um Lustenaus Kleindenkmäler.
Josef Blaser, auf dem Bild mit Gattin Helga, befasst sich seit Jahren mit der Geschichte rund um Lustenaus Kleindenkmäler. ©edithhaemmerle
Menschen aus der Heimat: Josef Blaser ist auch einer der Pioniere im Aufbau des Stickereihandels mit Nigeria.
Heimatverbunden und vielseitig interessiert

Lustenau (EH) Er ist heimatverbunden und vielseitig interessiert. Er ist ein Lustenauer, der noch in Lustenau geboren ist. Im damaligen Entbindungsheim Schützengarten. Josef Blaser, besser bekannt unter Blosars Sepp, wird mit dem Verschönerungsverein, dem Alpenschutzverein und der Geschichte rund um Lustenaus Bildstöcke in Verbindung gebracht. Ebenso zählt er im Stickereiexport zu den Pionieren im Aufbau des Handels mit Nigeria. Selbst im Pensionsalter will er beruflich die Hände nicht einfach in den Schoß legen. Nach wie vor streckt er die Fühler in die Stickereiebranche, in der er ein Leben lang arbeitete. Er zeigt Fotos aus der Nigeria-Zeit. Auf einem davon ist er als blondhaariger und eher blass aussehender Lustenauer unter dunkelhäutigen nigerianischen Frauen zu sehen, die edle Stickereien tragen. „Diese Epoche hat mein Leben geprägt. Es hätte niemand zu träumen gewagt, wie der afrikanische Markt und der Kontakt mt Menschen einer völlig anderen Kultur Lustenau verändert haben“, erinnert sich Blaser auch an die vielen Reisen nach Lagos. Ebenso an die Besuche der afrikanischen Kundinnen, die bei uns im damaligen Hotel „Huber“ beim Parkbad logiert haben. „Die Stickerei florierte wie noch nie. Ich war viel unterwegs und dadurch selten daheim“, meint er, davon könne seine Frau ein Lied singen. Durch Verständnis und Toleranz habe sie die berufliche Herausforderung mitgetragen, weiß der vierfache Familienvater sehr zu schätzen.

Kleindenkmäler in Lustenau

Nachdem sich die turbulente Zeit langsam in ruhige Gefielde verabschiedete, befasste sich Blaser intensiv mit der Geschichte der Bildstöckchen, Kapellen und Wegkreuze in seiner Heimat, die zahlreich im Ortsgebiet verteilt sind. Durch seine Funktion als Vize-Obmann beim Verschönerungsverein, der die Erhaltung und Pflege der historischen Kleindenkmäler übernommen hat, fand er Zugang und weckte sein Interesse. „Jedes einzelne hat eine Familiengeschichte zu erzählen. Es steckt eine Tradition dahinter. Es entwickelte sich eine Leidenschaft“, erklärt Blaser. Beim Aufspüren, insbesondere bei Gesprächen, enteckte er eine christliche Frömmigkeit im Hintergrund, die nur wenigen bekannt sei, merkt er an. Zudem steht ein Gedenkstein seiner Familie im Streueried, im östlichen Ortsteil, in Erinnerung an seinem gleichnamigen Onkel, Josef Blaser, der 1930 verunglückte. Unweit davon entfernt befindet sich sein Riedgrund. Ein Baum, mit bunten, herabhängenden Futterhäuschen, sind ein Zeichen dafür, dass er regelmäßig herkommt, um die Vögel zu füttern. Auch das zählt inzwischen zu seinen Hobbys. Beim Nachhauseweg fährt er wieder an einem Bildstöckchen vorbei, das meist unbeachtet, an der Hofsteigstraße steht. Interessant sei auch die Geschichte vom „Gemsle-Kapili“ an der Bildgasse, am Hinterfelder. Die Renovierung der privaten Marien-Kapelle erfolgte 1990, errichtet wurde sie 1945 aus Dankbarkeit, dass die Familie des „Gemsle“-Wirts und die Heimat von der Geißel des Krieges befreit wurden. Das älteste Kleindenkmal ist im Staldenweg und als bemerkenswert erwähnt er das Doppelbildstöckli bei „Guggars“ in der Bahnhofstraße. In der wärmeren Jahreszeit unternehmen Vereine und Jahrgänge Radtouren, um die Kleindenkmäler Lustenaus zu erkunden.

Alpenschutz

Natur und Umwelt sind für den heute 74-Jährigen schon lange ein Thema. Der Anblick einer regelrechten Mondlandschaft nach Ende der Skisaison auf dem Weg zum Amatschonjoch über den Palüd habe ihn dazu bewogen, dem Alpenschutzverein beizutreten. Die Narben in der Natur, entstanden durch die Planierung von Skipisten und Lifttrassen, ließen ihn damals nicht unbewegt. Nach diesem unschönen Erlebnis in der Bergwelt, trat er dem Verein 1973 bei. Seither bringt er als Vize-Obmann seinen Beitrag zum Schutz der Alpen ein. Trotz allem sei ihm seine Gattin Helga in Sachen Umweltschutz um ein paar Schritte voraus, denn sie praktiziere ihn im Alltag, bekennt er schmunzelnd und meint: Das müsse bei ihm noch fruchten.

Zur Person:
Josef Blaser
Geb. 13. 2. 1942 in Lustenau
Familie: verheiratet mit Helga, 4 Kinder, 7 Enkel
Wohnort: Lustenau
Beruf: Stickerei-Exportleiter
Hobbys: Die Geschichte der Bildstöckchen in Lustenau, Werkeln (Näggola) Verschönerungsverein, Alpenschutzverein, Natur, Vögel
Lebensmotto: „Jeden Tag mit Zuversicht angehen“

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