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Heill holte Silber im Judobewerb

Claudia Heill hat am Dienstag für die zweite Silber-Medaille für Österreich bei den 28. Olympischen Sommerspielen in Athen gesorgt.

Einen Tag nach dem Jubel um Markus Rogan musste sich die Wienerin in der Ano-Liossia-Halle nach vier Siegen erst im Finale der Klasse bis 63 kg der favorisierten Japanerin Ayumi Tanimoto geschlagen geben. Sie hat sich mit nur 22 Jahren gleich bei ihrem Olympia-Debüt einen Sportlertraum erfüllt. Bronze ging an Urska Zolnir (SLO) und Dryulis Gonzalez (CUB).

Doppel-Olympiasieger Peter Seisenbacher (1984/88) war Augenzeuge, als die Athletin um das erste Judo-Edelmetall Österreichs seit 16 Jahren kämpfte. Sie spielte sie ihre Stärken voll aus und hatte auch das nötige Glück, um Österreichs 99. Medaille bei Sommerspielen zu sichern. Nach drei Siegen in den Gruppen-Kämpfen war Urska Zolnir im Duell um den Einzug ins Finale ein echter Prüfstein. Dank einer Wild Card erst vor fünf Tagen zu Olympia gerufen, führte die 22-jährige Ex-Junioren-Europameisterin nach zwei frühen Wertungen (Yuko und Waza-ari), verhielt sich in der Folge aber zu passiv. Wertungen gegen die Slowenin, die in den persönlichen Duellen 4:2 geführt hatte, gelangen ihr nur dank Strafen. Drei Mal wurde Zolnir verwarnt, ehe in der letzten Sekunde erneut beide Kampfrichter den Arm hoben und die vierte Strafe wegen Passivität aussprachen. Das bedeutete Disqualifikation – Heill stand mit viel Glück im Finale.

Die vierte Olympia-Medaille für den österreichischen Judo-Verband nach Seisenbachers Gold-Double und Josef Reiters Bronze 1984 löste immensen Jubel aus. Heill umarmte ihren Coach Hubert Rohrauer, der sie seit ihrem elften Lebensjahr betreut und die sportbegeisterte Jugendliche damals vor dem Wechsel zum Volleyball „bewahrt” hatte. „Natürlich wäre ich gerne Olympiasiegerin geworden, aber die Freude über Silber ist groß”, freute sich Heill unmittelbar nach dem Finale.

Das Finale war nach nur 1:19 Minuten zu Gunsten der japanischen Topfavoritin Tanimoto entschieden. Ein Festhaltegriff nach 56 Sekunden (zweiter Waza-ari) bedeutete das Ende.

Judo – Frauen bis 63 kg:

GOLD: Ayumi Tanimoto (JPN)
SILBER: Claudia Heill (AUT)
BRONZE: Urska Zolnir (SLO)
BRONZE: Dryulis Gonzalez (CUB)

Claudia Heills Weg zu Silber
  • 1. Runde: Claudia Heill (AUT) s. Ronda Rousey (USA) mit Yuko
  • 2. Runde: Heill s. Sarah Clark (GBR) mit Ippon
  • 3. Runde: Heill s. Hong Ok-Song (PRK) mit Waza-ari
  • Semifinale: Heill s. Urska Zolnir (SLO) nach Disqualifikation (Passivität)
  • Finale: Ayumi Tanimoto (JPN) s. Heill mit Ippon durch Festhaltegriff
  • Steckbrief Claudia Heill

    CLAUDIA HEILL (22) Klasse bis 63 kg
    Geboren: 24.1.1982 in Wien
    Wohnort: Wien
    Größe/Gewicht: 1,76 m/65 kg
    Familienstand: ledig
    Verein: COLOP-Samurai Vienna
    Beruf: Heeressportlerin
    Hobbys: Musik, Kino
    Homepage: www.claudiaheill.com

    Größte Erfolge: Olympia-Silber Athen 2004; EM-Zweite Paris 2001, EM-Dritte Marburg 2002 und Düsseldorf 2003, WM-Fünfte 2001 München; Junioren-Europameisterin 1998 Bukarest; Zwei erste, vier zweite und sechs dritte Plätze bei Weltcupturnieren
    1. Olympia-Teilnahme

    Porträt: “Mehr als nur kämpferische Qualitäten”

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