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Heftiger Twitter-Zoff: Elon Musk erzürnt Ukraine mit "Friedensplan"

Kreml findet Musk-Vorstoß "positiv", weist ihn aber im Kern zurück - Ukraine erbost.
Kreml findet Musk-Vorstoß "positiv", weist ihn aber im Kern zurück - Ukraine erbost. ©AP, AFP, Reuters
High-Tech-Milliardär Elon Musk hat mit einem Plan für "Frieden" in der Ukraine und einer Twitter-Abstimmung über seine Vorschläge die Wut der ukrainischen Regierung auf sich gezogen.

Der Chef des US-Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt ließ seine mehr als 107 Millionen Follower auf Twitter am Montag über einen Vier-Punkte-Plan abstimmen, der unter anderem neue Abstimmungen in den von Russland annektierten Gebieten in der Ukraine unter UN-Aufsicht vorschlägt.

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Selenskyj kontert auf Twitter

Die Reaktion der ukrainischen Führung ließ nicht lange auf sich warten. Staatschef Wolodymyr Selenskyj lancierte auf Twitter eine eigene Umfrage mit der Frage: "Welchen Elon Musk mögen Sie mehr? Einen, der die Ukraine unterstützt. Einen, der Russland unterstützt."

Botschafter in Berlin: "F*** off"

Expliziter wurde der scheidende ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk. "Verpiss dich (im Englischen Original: Fuck off) ist meine sehr diplomatische Antwort an dich, Elon Musk", schrieb er auf Twitter. "Jetzt wird kein Ukrainer jemals deinen verdammten Tesla-Scheiß kaufen. Also viel Glück."

Kreml: Abstimmung gilt

Der Kreml hat die Ideen von US-Milliardär Elon Musk zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt, Kernforderungen dieses Vorstoßes aber zugleich zurückgewiesen. "Es ist doch positiv, dass jemand wie Elon Musk nach einem friedlichen Ausweg aus der Situation sucht", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag laut Staatsagentur Ria Nowosti. "Was aber die Durchführung von Referenden betrifft, haben die Einwohner bereits ihre Meinung geäußert", so Peskow. "Und hier kann nichts anderes gelten", sagte der Kreml-Sprecher weiter.

Musk: Ukraine soll auf Krim verzichten

Musk hatte auf Twitter einen neutralen Status für die Ukraine, den Verzicht des Landes auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim und neue Referenden unter UN-Aufsicht zur staatlichen Zugehörigkeit der anderen russisch besetzten Gebiete vorgeschlagen. Nach entrüsteten Antworten aus Kiew stellte Musk einen neuen Vorschlag zur Debatte: Die Menschen auf der Krim und im Donbass sollten darüber abstimmen, ob sie Teil der Ukraine oder Russland sein wollten.

"Wenn jemand Ihre Tesla-Räder stehlen will..."

Litauens Präsident Gitanas Nauseda kritisierte Musk: "Wenn jemand versucht, die Räder Ihres Tesla zu stehlen, macht ihn das nicht zum rechtmäßigen Eigentümer des Autos oder der Räder. Auch wenn Sie behaupten, dass beide dafür gestimmt haben", schrieb der Staatschef des baltischen EU- und NATO-Landes in der Nacht zu Dienstag an Musk gerichtet auf Twitter.

(APA)

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