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Heftige McLaren-Kritik an Klien

Nach den ersten zwei Formel-1-Rennen scheint die WM 2006 zu einem Durchmarsch für Renault zu werden. Als "selten dummes Manöver" bezeichnete McLaren-Teamchef Ron Dennis den Überholversuch von Christian Klien.

Das Weltmeister-Team gewann sowohl in Bahrain (Fernando Alonso) als auch in Malaysia (Giancarlo Fisichella). Das ergibt vor dem Australien-GP in zwei Wochen in Melbourne die klare Führung in der Konstrukteurs- und der Fahrer-WM, in der Titelverteidiger Alonso schon sieben Punkte vor Michael Schumacher (Ferrari) und Jenson Button (Honda) liegt.

Hatte man sich nach Bahrain noch auf einen bevorstehenden Vierkampf und mehr Spannung in der diesjährigen WM gefreut, zeichnet sich nun eher doch wieder ein Durchmarsch ab. “Wir haben die Regeländerungen offenbar am besten interpretiert”, feixte Briatore in Sepang nach dem zweiten Doppelsieg in der Geschichte als Hersteller. Nicht schlecht für ein Team, dessen Mutterunternehmen man nachsagt, per Jahresende aus der F1 aussteigen zu wollen.

Ferrari, McLaren, Honda und sogar Williams hatten sich nach Bahrain Hoffnungen gemacht, dem Champion den Kampf ansagen zu können. Doch wie es scheint, ist Renault trotz des kürzlich erfolgten Rücktrittes von Team-Direktor Patrick Faure der Konkurrenz schon wieder einen Schritt voraus. Und nach den beiden für Bridgestone eher günstigen Hitzerennen ist anzunehmen, dass die mit den japanischen Pneus fahrenden Konkurrenten, allen voran Ferrari, Williams und Toyota, bei den kommenden “kühleren” Rennen eher noch weiter zurückfallen.

Ohne den Fehler im Qualifying, als Alonsos Auto zweimal betankt wurde, wäre der spanische Weltmeister wohl erneut unschlagbar gewesen. Alonso griff Fischella aber im Finish ebenso nicht mehr an wie Michael Schumacher seinen knapp vor ihm fahrenden Neo-Teamkollegen Felipe Masse und das erstaunte fast noch mehr. Aber bei den “Roten” hat man derzeit ohnehin andere Sorgen. Vier Motoren gingen nach dem Bahrain-GP kaputt, zudem sind die flexiblen Heck- und Frontflügel ins Visier der FIA-Kontrolleure geraten.

Red Bull brachte erstmals seit dem Ungarn-GP im Vorjahr kein Auto ins Ziel, sowohl Christian Klien als auch David Coultard schieden letztlich mit bedenklichen Hydraulik-Defekten aus. Was für Klien wenigstens ein kleiner “Trost” war, nachdem er Kimi Räikkönens McLaren und sich selbst schon in der vierten Runde aus dem Rennen befördert hatte. “Ein Rennunfall”, verteidigte sich Klien. Dauer-Pechvogel Räikkönen sprach freilich von einem “fundamentalen Fehler von Christian”, McLaren-Teamchef Ron Dennis sogar von einem “selten dummen Manöver.”

Weder Kaffee noch Kuchen
Auch wenn es Kimi Räikkönen anders sieht: Für Christian Klien war der Crash mit dem Finnen ein normaler Rennunfall: “Ich lag ganz innen, war schon fast über den Curbs. Noch weiter nach rechts konnte ich nicht, mein Auto geriet mit Kimis aneinander.” Für Ex-F1-Pilot Hans-Joachim Stuck war es ein normaler Unfall: “Die Burschen fahren ja hier nicht zum Kaffee und Kuchenessen durch.”

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