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Haustiere unterm Christbaum: Bitte keine lebendigen "Geschenke"

Ein Tier ist kein Spielzeug und gehört nicht unter den Christbaum, so der Appell von VIER PFOTEN
Ein Tier ist kein Spielzeug und gehört nicht unter den Christbaum, so der Appell von VIER PFOTEN ©Pixabay (Sujet)
Auch wenn in Lockdown-Zeiten die Sehnsucht nach einem vierbeinigen Begleiter noch größer ist: VIER PFOTEN warnt davor, lebende Tiere zu verschenken und dabei vielleicht auch noch illegalen Online-Tierhändlern in die Falle zu gehen.
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Regelmäßig landen nach Weihnachten Tausende Vierbeiner in Tierheimen oder sogar auf der Straße. VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck appelliert daher an die Verantwortung jedes Einzelnen: "Es muss uns allen klar sein: Man kann ein Lebewesen nicht einfach weglegen, wenn man keinen Spaß mehr damit hat. Tiere sind keine Spielsachen."

Ein Haustier anzuschaffen will wohl überlegt sein

Vor der Anschaffung eines Haustiers muss man sich etwa überlegen, ob es zur Familiensituation und zum Lebensstil passt, ob man die Kosten für Tierarzt, Futter und Pflege langfristig aufbringen kann oder ob Tierhaarallergien in der Familie vorhanden sind.

Vor allem der Wunsch nach einem Welpen kann sehr schnell zum Fiasko werden, wenn er im Internet bestellt wird. Denn gerade der illegale Welpenhandel ist geprägt von Tierquälerei und Betrug; Online-Plattformen bieten dabei ideale Vertriebskanäle. Viele der Welpen sterben nur kurz nach dem Kauf.

Welpen aus dem Internet: Keine gute Idee

Veronika Weissenböck: "Diese Tiere werden unter katastrophalen Bedingungen vermehrt, sind krank und oft schwer traumatisiert. Kein Wunder - sie werden auch viel zu früh von ihren Müttern getrennt, haben in vielen Fällen keinerlei medizinische Versorgung oder auch nur geeignetes Futter erhalten. Die Betrüger fälschen oft Impfpässe, um die Welpen als gesund und vor allem auch alt genug für den Transport auszugeben. Das böse Erwachen folgt leider oft sehr schnell."

Kurze Freude unterm Christbaum - Tiere werden nicht selten "entsorgt"

Aber auch jene Tiere, die gesund und auch rechtmäßig bei ihren Halterinnen und Halter unter dem Weihnachtsbaum landen, erleiden oft ein trauriges Schicksal. Jedes Jahr berichten Tierheime von Kapazitäts- und Personalproblemen durch die große Zahl an Tieren, die spätestens zu Beginn der Urlaubssaison im kommenden Jahr gebracht werden.

Noch tragischer ist es aber, wenn die Tiere ausgesetzt oder anderweitig "entsorgt" werden - was immer wieder passiert, trotz drohender Strafe. "Das Aussetzen von Tieren fällt im Strafgesetzbuch unter Tierquälerei und wird mit einer Strafe von bis zu zwei Jahren Haft geahndet", berichtet Weissenböck. "Trotzdem passiert es leider immer wieder."

Kleintiere sind keine Kuscheltiere

Den eigenen Kindern Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Mäuse als "Einsteigerhaustiere" zu schenken, ist ebenfalls eine schlechte Idee. "Besonders kleine Säugetiere haben den Ruf, Kuscheltiere zu sein. Das ist leider schlicht falsch", erklärt Weissenböck. "Meerschweinchen, Kaninchen oder auch Mäuse sind von Natur aus Fluchttiere, die sich nur ungern anfassen lassen. Hochgehoben oder gar festgehalten zu werden, stellt für sie eine regelrechte Bedrohung dar."

Gerade Kleintiere werden häufig angeschafft, weil sie als anspruchslos und pflegeleicht gelten. Leider stimmt das überhaupt nicht, stellt VIER PFOTEN klar. Das fehlende Wissen über die individuellen Ansprüche bzw. das natürliche Leben dieser Tiere führt in vielen Fällen zu schweren Haltungsfehlern.

Vier Pfoten-Appell: Haustiere aus Tierheimen holen

Wer sich nach reiflicher Überlegung für die Anschaffung eines Heimtiers entschieden hat, sollte sich zunächst in einem Tierheim umschauen. Dort warten unzählige Vierbeiner sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.

Der abschließende, zusammenfassende Appell von VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck: "Kaufen Sie bitte niemals ein Tier aus Mitleid, und lassen Sie sich nicht auf Schnäppchen im Internet oder in Zeitungsinseraten ein. Hinter vielen "Sonderangeboten" stecken oft große Probleme. Tiere sind keine Ware, deshalb kann man sie auch nicht auf diese Weise reduzieren."

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