Wegen Symptomen wie Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen hatte ein Ehepaar in Wien-Leopoldstadt am Dienstagabend den Notruf gewählt. In der Leitstelle der Rettung tippte man richtig auf Kohlenmonoxid-Vergiftung, war zwei Minuten später in dem Haus in der Franzensbrückenstraße und brachte die Eheleute im Alter von 58 und 59 Jahren in Sicherheit.
“Wenn nicht alle Beteiligten so geistesgegenwärtig reagiert hätten, wäre es eng geworden”, meinte der Sprecher der Wiener Rettung, Ronald Packert, am Mittwoch.
Defekte Therme verströmte Kohlenmonoxid
Verursacht wurde der Kohlenmonoxid-Austritt in der Wohnung offenbar durch eine nicht einwandfrei funktionierende Therme und hohen Außentemperaturen an dem vermutlich letzten warmen Sommerabend dieses Jahres: Die warme Luft verhindert nämlich wie ein Stoppel, dass die Abgase durch den Kamin abziehen. In der Regel sorgt der sogenannte Abgaswächter der Therme dafür, dass sich das Gerät dann abschaltet.
“Dann hat man zwar kein warmes Wasser, aber sonst passiert nichts”, erläuterte der Presseoffizier der Wiener Feuerwehr, Christian Feiler. Die Feuerwehr stellte so wie die Rettung eine hohe CO-Konzentration in der Wohnung des Ehepaares fest, worauf das gesamte Haus evakuiert wurde. 15 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Laut Feuerwehr wurden keine weiteren überhöhten Konzentrationen festgestellt.
Darum ist CO so gefährlich
“Kohlenmonoxid ist giftig, geruchlos und farblos. Das macht es so gefährlich. Es kann durch Wände und Türen dringen”, sagte Rettungssprecher Packert. “Das Ehepaar hat insofern noch Glück gehabt, als das Fenster neben der Therme einen Spalt breit offenstand.” In Wien hat es in diesem Sommer mehrfach Fälle von CO-Vergiftung gegeben, die durch defekte Thermen verursacht wurden. Am 23. August waren ein 83 Jahre alter Mann und seine 78-jährige Lebensgefährtin in Währing gestorben. Am 19. Juli gab es insgesamt sieben Verletzte, unter ihnen ein Baby.
(apa/red)