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"Haus der Heimat" in Wien beschmiert

Das Wiener "Haus der Heimat", das Organisationen von Sudetendeutschen und anderen Vertriebenen beherbergt, ist beschmiert worden.

ÖVP-Vertriebenensprecher Norbert Kapeller und Außenamts-Staatssekretär Hans Winkler zeigten sich am Freitag in einer Aussendung “entrüstet” über den “Vandalenakt” an dem Gebäude in Wien-Landstraße. Auf einem Foto waren rote Farbflecken auf Wand und einem Fenster zu sehen, die offenbar durch den Wurf von Farbbeuteln entstanden sind.

In der Aussendung wird darauf hingewiesen, dass das “Haus der Heimat” seit Jahren “friedliebende Menschen aller Couleurs vereint und als Heimstätte für kulturelle, gesellschaftliche und soziale Veranstaltungen der Donauschwaben, Sudetendeutschen, Karpatendeutschen und Siebenbürger Sachsen dient”.

Es sei unverständlich, “dass es immer wieder zu Vandalenakten gegen alles käme, wo nur das Wort ‘deutsch’ beinhaltet sei”, kritisierte Kapeller. Dabei hätten gerade die Vertriebenen “extrem” unter Krieg, Diktatur, Vertreibung und Verlust ihrer Heimat gelitten.

“Entwurzelte” nicht nur in Österreich

Die beiden Politiker hatten das “Haus der Heimat” zu einem Gedankenaustausch mit Vertretern des Verbandes der Volksdeutschen Landsmannschaften (VLÖ) besucht. Dabei wurden unter anderem Probleme von Deutsch-Untersteirern und Gottscheern in Slowenien thematisiert. Es sei unverständlich, “dass sich Slowenien immens schwer tut, die ca. 2.000 heimatverbliebenen Deutschen in Slowenien offiziell anzuerkennen”, sagte Kapeller.

Erheblich schwieriger als in Kroatien seien die Restitutionsbemühungen der Vertriebenen in Serbien, hieß es in der Aussendung. Winkler verwies darauf, dass die diplomatischen Beziehungen mit Belgrad derzeit wegen der Anerkennung des Kosovo durch Österreich ruhten, obwohl Serbien wisse, dass Österreich ein Freund der Serben auf dem Weg nach Europa sei.

“Gar keine Bewegung” zeichne sich in der Frage der Benes-Dekrete ab. Kapeller sprach sich vor diesem Hintergrund dafür aus, dass österreichische Vertreter “bei allen offiziellen Treffen mit tschechischen und slowakischen Vertretern diese schwerwiegende Thematik wiederholt und konkret ansprechen” und konkrete Lösungen einfordern.

Im VLÖ zusammengeschlossen sind die Sudetendeutsche Landsmannschaft, die Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen, die Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft, die Landsmannschaft der Deutsch-Untersteirer, die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, der Österreichische Heimatbund Beskidenland, die Karpatendeutsche Landsmannschaft und der Verband der Banater Schwaben Österreichs.

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