Die sich vermehrenden Viren werden dann vom Immunsystem heftig bekämpft, wie Dermatologen der Uniklinik Rouen nachwiesen.
Das sehr seltene Überempfindlichkeitssyndrom folgt vor allem auf die Einnahme von Antiepileptika, Antibiotika oder des Gicht-Mittels Allopurinol. Frühestens drei Wochen später entwickeln die Patienten Symptome, die von Fieber über geschwollene Lymphknoten und Hautausschlag bis zu Störungen von Lunge, Nieren, Leber und Herz reichen. Etwa jeder zehnte Patient stirbt an der heftigen Immunreaktion.
Bisher glaubten Ärzte, dass der Körper das jeweilige Medikament nicht verträgt. Nun untersuchten französische Mediziner 40 Patienten mit der Überempfindlichkeit. Bei über drei Viertel von ihnen vermehrten sich Epstein-Barr-Viren im Blut, wie die Forscher im Fachblatt “Science Translational Medicine” schreiben. Bei diesen Patienten richteten sich die meisten Immunzellen gegen genau diese Erreger. Somit sollten Ärzte das Überempfindlichkeitssyndrom nicht nur durch Absetzen der jeweiligen Arznei behandeln, sondern auch mit Kortikoiden oder Virostatika.