Er gibt den ÖBB eine Woche Zeit für die Klärung, ob das Projekt gemäß Bundesvergabegesetz EU-weit hätte ausgeschrieben werden müssen.
Es geht um das 100-Meter-Hochhaus beim Südtiroler Platz, das in Zukunft die ÖBB-Zentrale beherbergen soll, sowie um weitere Bauten rund um den neuen Bahnhof. Die ÖBB sehen sich dabei mit ihrer Immobilienmanagement GmbH als privatwirtschaftlicher Akteur. Sie haben sich daher acht Architektenteams, darunter prominente Namen wie Coop Himmelb(l)au, Hans Hollein und David Chipperfield, für das Expertenverfahren ausgesucht.
In der Wettbewerbsjury sitzt auch Pendl. “Ich habe zu Beginn gefragt, ob es sich um einen privaten Auslober handelt, oder nicht”, ”Es wurde mir versichert, dass das so ist.” Offensichtlich seien aber berichtigte Zweifel bei dem Projekt auf ÖBB-Grund angebracht. “Ich möchte nicht Teil eines Verfahrens sein, das das Vergabegesetz umgeben möchte”, sagte er.
In einer Aussendung wandte sich Pendl an Norbert Steiner von der ÖBB Immobilienmanagement GmbH. Er forderte rechtliche Aufklärung und die Übermittlung von Expertisen. “Sollte nicht zweifelsfrei bewiesen werden, dass es sich hier um ein rein privatrechtlichen Gesichtspunkten unterliegendes Verfahren handelt, sehe ich mich leider veranlasst, meine Mitarbeit in der Jury zurückzulegen, da ich nicht verantworten kann, dass ein beispielgebendes Verfahren vorliegen könnte, von dem der überwiegende Teil der ArchitektInnenschaft ausgeschlossen bleibt”, so der Präsident in der Aussendung.
Die ÖBB wollen den neuen Wiener Hauptbahnhof im Jahr 2013 offiziell eröffnen. Für das Bahnhofsgebäude selbst – im Eisenbahner-Jargon Aufnahmehalle genannt – gibt es keinen Gestaltungswettbewerb. Geplant wird es von Albert Wimmer, Ernst Hoffmann und dem Schweizer Theo Hotz, die 2004 den städtebaulichen Bewerb für das Gesamtareal für sich entschieden hatten.
