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Harter Testalltag beginnt

Nach der Präsentation des neuen „R5" beginnt für das Formel-1-Team von Jaguar wieder der harte Testalltag. Bis zum Saisonauftakt am 7. März in Australien bleiben dem Rennstall mit dem Piloten Christian Klien nicht einmal mehr sieben Wochen. | Interview mit Christian Klien

Das Motto bei Jaguar heißt daher nicht zuletzt auf Grund des Motorplatzers am Sonntag „Testen, Testen, Testen”. Den Auftakt nach rund eineinhalb Monaten Testpause bilden am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag drei Testtage auf dem „Circuit de Catalunya” in der Nähe von Barcelona, wo Klien und der Australier Mark Webber dem „R5″ richtig auf den Zahn fühlen werden.

„Vorbereitung ist alles, jede Sekunde muss wertvoll verwendet werden”, weiß Tony Burrows, der Jaguars Test-Team-Manager ist. Ein Leitsatz, der erahnen lässt, dass sich hinter dem harmlosen Wort „Testtag” jede Menge Arbeit verbirgt. „Testtage sind sehr harte Tage. Wir sitzen nicht nur im Auto und fahren schnell, sondern wir arbeiten mit den Ingenieuren zusammen und versuchen, das Auto ständig zu verbessern”, erklärt Klien. Bis zu seinem Formel-1-Debüt warten auf den Hohenemser noch zwölf Testsessions und jede Menge Fitnesseinheiten.

Den genauen Programmablauf an solchen Tagen beschrieb der 20-Jährige gegenüber so: „Es geht um halb acht morgens mit einem Frühstück an der Rennstrecke los. Um acht Uhr folgt ein Meeting mit den Ingenieuren, wie der Tagesplan aussieht. Um neun geht es ab ins Auto, dann wird bis zwölf das Trainingsprogramm absolviert. Immer fünf, sechs Runden, dann wieder rein in die Box und beschreiben und vergleichen, ob es etwas gebracht hat.” Nach einer kurzen Mittagspause geht das dicht gedrängte Programm um 13 Uhr munter weiter: „Von eins bis fünf sitzen wir wieder im Auto und spulen unsere Runden ab. Danach stehen das Briefing mit dem Reifenhersteller Michelin und das Briefing mit den Renningenieuren auf dem Programm – man bespricht noch einmal den ganzen Tag, wo waren die Vorteile und wo waren die Nachteile. Man schaut sich die gesamten Daten an, ehe dann gegen acht Uhr die Arbeit zu Ende ist”, erläutert Klien zu seinem mehr als zwölfstündigen Arbeitstag.

Für das Team rund um Testboss Burrows geht der Tag mit Aerodynamik-, System- und Kontroll-Briefings zumeist noch bis Mitternacht oder länger weiter – im Schnitt nur vier Stunden Schlaf pro Nacht sind für die Crew keine Seltenheit. Das Feedback der Fahrer ist dabei ganz besonders wichtig – laut Burrows eine der großen Stärken von Klien. „Trotz der bisher limitierten Zeit im Auto, ist sein Feedback exzellent. Er weiß genau, was der Wagen macht”, betont Burrows.

In Barcelona werden Klien und Webber – der dritte Jaguar-(Test)Pilot steht nach wie vor noch nicht fest – vor allem Renndistanzen mit Boxenstopps simulieren.

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