Nachdem der Film mit der “Goldenen Palme” des Filmfestivals in Cannes ausgezeichnet worden war, hatten sowohl Österreich als auch Deutschland die Möglichkeit in Betracht gezogen, den Film ins Oscar-Rennen zu schicken.
Nach der Ansicht des Leiters der Austrian Film Commission (AFC), Martin Schweighofer, ist der Film als österreichischer Streifen einzustufen, wie Schweighofer im Mai im APA-Gespräch sagte: “Nach den letztjährigen Regeln der Oscar-Nominierungen für den besten fremdsprachigen Film müssen zumindest zwei von drei Kategorien für das nominierende Land erfüllt sein: Produzent, Regisseur und Drehbuchautor.” Nach diesen Kriterien würden alle drei Kategorien für Österreich sprechen, nachdem neben Regisseur und Drehbuchautor Haneke mit Veit Heiduschka auch einer von vier Koproduzenten aus Österreich kommt. “Vielleicht sind diese Kriterien aber wieder geändert worden.”
In Deutschland hieß es nun am heutigen Mittwoch, dass der in Schwarzweiß gedrehte Streifen durch seine erzählerische und ästhetische Qualität sowie seine außergewöhnliche Figurenzeichnung einer Dorfgemeinschaft in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts überzeugt habe. Der Berliner Produzent Stefan Arndt zeigte sich am Mittwoch hocherfreut über die Entscheidung: “Nun werden wir alles tun, um die Amerikaner von unserem wunderschönen Film zu überzeugen”, erklärte Arndt, dessen Berliner Firma X-Filme (“Good Bye, Lenin!”, “Lola rennt”) “Das weiße Band” produziert hat.