Handels-KV: Bonin ortet Abstriche für Arbeitnehmer
"Aber es ist eben auch sehr schwierig zu verhandeln, wenn Arbeitsplatzverluste drohen, wenn wir merken, dass die Innenstädte immer leerer werden, dass Geschäfte aufgeben müssen. In so einer Situation gibt es wenig zu verteilen", räumte der Ökonom im Ö1-"Morgenjournal" ein.
IHS-Chef Bonin sieht Abstriche für Arbeitnehmer
Bonin erinnerte daran, dass der Kollektivvertrag, der 2024 eigentlich für zwei Jahre abgeschlossen worden war, erst wegen der hohen Inflation aufgeschnürt und neu verhandelt werden musste. "Da hätte man eigentlich erwartet, dass man über die Inflation geht." Da man unter der Teuerung geblieben sei, könne die Gewerkschaft das Resultat aber "sicherlich nicht" als Erfolg verkaufen. Vor allem für Frauen, die im Handel überrepräsentiert seien und ein relativ geringes Einkommen hätten, bedeute jeder Euro weniger einen Reallohnverlust.
Generell seien die Löhne aber auch ein Kostenfaktor, "der in die Preise weitergegeben wird". "Und wenn wir darüber klagen, dass in den Supermärkten alles so teuer geworden ist, dann hätte ein höherer Abschluss auch die Preise hoch gehalten. Das ist jetzt ein wenig die Chance, dass die Inflation insgesamt nicht so stark ausfällt", sagte der Chef des Instituts für Höhere Studien. Außerdem habe die jüngere Vergangenheit gezeigt, dass Abschlüsse über der Inflation mehr in die Sparquote als in den Konsum geflossen seien.
(APA/Red)