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Handel wieder geöffnet: Kurz rät zu Mäßigung

Bundeskanzler Sebastian Kurz rät dazu, die Weihnachtseinkäufe auf mehrere Tage aufzuteilen.
Bundeskanzler Sebastian Kurz rät dazu, die Weihnachtseinkäufe auf mehrere Tage aufzuteilen. ©APA/HANS PUNZ
Am heutigen Montag sperrt in Österreich der Handel wieder auf und die Geschäfte bereiteten sich bereit auf den Ansturm vor. Bundeskanzler kurz riet hingegen, die Einkaufslust auf die kommenden Tage aufzuteilen.
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In den heimischen Einkaufszentren sind am Montagvormittag die Rollläden wieder aufgegangen. Ein Lokalaugenschein der APA - Austria Presse Agentur im Traisenpark St. Pölten hat gezeigt, dass fast alle Branchen mit Angeboten locken. Kunden warteten schon vor der Wiedereröffnung der Shops u.a. beim Friseur, Modehandel sowie bei einem Kommunikationsanbieter.

"Schön, dich wiederzusehen", verhieß ein Plakat in der Auslage einer Boutique. Um "beim Weihnachts-Shopping noch mehr Freude zu bereiten", wurden 30 Prozent Rabatt offeriert. "Super Angebote" lockten ebenso wie "Bis zu 70 Prozent. Alles muss raus".

Feiertag wird "spannendes Thema"

Kurz vor 9.00 Uhr waren im Traisenpark etwa 700 Parkplätze frei. Eine Stunde später waren es laut den Angaben bei der Einfahrt noch rund 450.

"Wir sind sehr gut vorbereitet und die Kunden sind sehr diszipliniert", sagte Center-Managerin Anita Bräunlich am Montagvormittag zur APA. Es sei ein "guter Tag", es gebe jedoch keinen Ansturm. Der (morgige) Feiertag werde "ein neues, spannendes Thema".

Kurz: "Einkaufsbedürfnis verteilen"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat angesichts des befürchteten Massenandrangs in den Einkaufszentren an die Bevölkerung appelliert, das "Einkaufsbedürfnis zu verteilen". "Es sind noch viele Tage bis Weihnachten", sagte Kurz bei einer Pressekonferenz: "Es geht immer wieder die Sonne auf. Es öffnen immer wieder die Geschäfte am nächsten Tag."

Ansturm bei SCS blieb aus

Am ersten Tag der Wiedereröffnung der Einkaufszentren in Österreich ist ein Ansturm bei der SCS in Vösendorf bzw. Wiener Neudorf im Bezirk Mödling nach Polizeiangaben ausgeblieben. Chefinspektor Johann Baumschlager sprach von einer etwa 75-prozentigen Auslastung der Parkplätze. Es habe im Außen- wie im Innenbereich keine nennenswerten Probleme gegeben.

Die Exekutive war mit einem entsprechend starken Aufgebot bei dem Einkaufstempel vor den Toren Wiens vertreten. Der Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich betonte, dass die Beamten im Fall des Falles auf Dialog mit den Konsumenten setzen würden.

Wiener Spartenobfrau ortet hohe Disziplin

In Wien dürfte der erste Einkaufstag nach dem harten Lockdown bisher recht gesittet abgelaufen sein. "Die Leute sind sehr diszipliniert", versicherte Margarete Gumprecht, Handelsobfrau in der Wiener Wirtschaftskammer, im APA-Gespräch am frühen Montagnachmittag. Sämtliche Coronaregeln würden sowohl von Unternehmern als auch von Kunden eingehalten.

"Die Menschen tragen Maske und halten Abstand", lobte Gumprecht. Auch die Geschäftsbetreiber würden alles dazu beitragen, um einen möglichst sicheren Einkauf zu gewährleisten - von Desinfektionsspendern über Abstandsmarkierungen am Boden bis zur ständigen Überprüfung der 10-Quadratmeter-Vorgabe durch Securitys oder elektronische Zählsysteme bei den Eingängen.

Mariahilfer Straße voll

Die Spartenchefin sprach von einem "erhöhten" Andrang vor allem in Einkaufszentren und den klassischen Shoppingmeilen: "Die Mariahilfer Straße ist zum Beispiel voll." In kleineren Geschäftsstraßen oder in etwas abseits gelegenen Grätzeln gebe es aber noch "Luft nach oben".

Die Kundenfrequenz in den Geschäften selbst liege etwa auf Vorjahresniveau, sagte Gumprecht. Allerdings: Die Mehrzahl der Menschen halte sich kürzer als üblich im Inneren der Läden auf. "Die Leute haben jetzt drei Wochen Zeit gehabt zu überlegen. Sie wissen, was sie kaufen wollen." Spontankäufe gebe es weniger.

"Kleiner Wermutstropfen"

Als "kleinen Wermutstropfen" bezeichnete die Kammervertreterin die in manchen Handelsbereichen stattfindenden Rabattschlachten. Man habe eigentlich an die Unternehmer appelliert, von solchen abzusehen. "Aber leider halten sich einige wenige nicht daran", verwies sie etwa auf den Möbelhandel.

(APA/red)

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