Handel in der Zielgeraden

Noch sind längst nicht alle Päckchen für Weihnachten besorgt. Entsprechend groß sind die Erwartungen des Vorarlberger Handels für die letzten Einkaufstage vor Weihnachten. Dabei ist das Geschäft schon jetzt ganz gut gelaufen. „Die letzte Woche war generell eine der stärksten in der Weihnachtszeit“, so Gebhard Sagmeister, Spartenobmann Handel in der Vorarlberger Wirtschaftskammer. Mit dem Schneefall habe auch der Wintersportbereich angezogen. „Das Wetter ist dort jetzt ideal.“ Auch andere Bereiche wie etwa der Schuhhandel, Elektronik oder Schmuck hätten bisher sehr gut verkauft. „Für Branchen wie den Buchhandel oder die Parfümerie sind jetzt die entscheidenden Tage“, so Sagmeister. Mit dem Run auf die Skigebiete haben auch die dort ansässigen Betriebe am Wochenende gute Geschäfte gemacht. „Der offene Sonntag wurde sehr gut angenommen“, so der Spartenobmann.
Geschäft hat angezogen
Am schwersten hat sich bisher aufgrund der lange Zeit sehr milden Temperaturen der Sportartikelhandel getan. Günther Hammerer, Verkaufsleiter von Hervis, spricht von einem „durchschnittlich zufriedenen Weihnachtsgeschäft“. Österreichweit könne man das Verlorene der ersten drei Einkaufssamstage durch den „Nichtwinter“ wohl nicht mehr im vollem Umfang aufholen. Vorarlberg sei da eine Ausnahme. Neben dem Wintereinbruch der letzten Tage kommt hier der Franken-Bonus zum Tragen. „In Vorarlberg ist das Vorjahresergebnis für uns nicht nur machbar, sondern praktisch schon jetzt fix“, so Hammerer. So sei zwar das Geschäft mit klassischer Skimode schwächer gelaufen, andere Warengruppen hätten sich aber extrem gut verkauft. „Schuhe, Ski und Sporttextilien, die nicht ausschließlich für den Schneesport sind, wurden gut nachgefragt“, so Hammerer. Unter den Weihnachtsbäumen in Vorarlberg dürften sich auch viele Fitnessgeräte im Geschenkspapier verpackt befinden. „Dieser Bereich wurde sehr stark nachgefragt.“ Von Beginn an gut gelaufen ist der Elektronik- und Unterhaltungsbereich. „Das Weihnachtsgeschäft sehen wir als sehr, sehr positiv“, so Robert Lirutti, der den Mediamarkt in Dornbirn leitet. Man verzeichne im TV-Bereich tolle Umsätze. Große Nachfrage herrsche auch bei Tablets und Smartphones. Je näher das Fest rückt, umso besser verkaufen sich auch Spielekonsolen und Spiele sowie Elektro-Kleingeräte. Einen regelrechten Boom erleben Kaffeemaschinen. Das treffe auf Vollautomaten genauso zu wie auf Kapselsysteme, so Lirutti, der für die Tage bis Weihnachten noch einiges erwartet.
Spannender Endspurt
Große Erwartungen hat auch Helmut Kopf, Fachgruppenobmann Uhren und Schmuckhandel in der Wirtschaftskammer. „Für uns kommen jetzt noch ganz wichtige Tage“, so der Juwelier aus Götzis. Er nennt sie „die Männertage“ – kurzentschlossene Kunden, die noch etwas Schönes verschenken wollen. Insgesamt sei das Weihnachtsgeschäft bisher sehr gut gelaufen. Sowohl die günstigeren Segmente als auch der hochpreisige Bereich seien gut nachgefragt. „Uhren haben sich sehr gut verkauft“, so Kopf. Man werde zumindest das gute Ergebnis des Vorjahres halten können. Von einem guten Jahr für die Branche spricht auch Wolfgang Stromberger, stv. Obmann Papier- und Spielwarenhandel. Der letzte Samstag sei phänomenal gelaufen. „Der Wintereinbruch hat auch dem Spielwarensektor gutgetan.“ Abgerechnet wird erst am Schluss. Die letzte Woche sei die wichtigste. Gekauft wird bis zum Ladenschluss an Heiligabend.
(VN/ Michael Gasser)