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Handel im Minus

Die Hoffnungen des heimischen Handels auf die letzte Woche vor Weihnachten und den vierten Einkaufssamstag wurden nicht erfüllt.

Das Minus im diesjährigen Weihnachtsgeschäft hat sich sogar noch vergrößert: Inklusive Samstag liegen die Umsätze um acht Prozent nominell hinter dem Vorjahresniveau, geht aus der aktuellen Umfrage des Instituts für Gewerbe- und Handelsforschung (IfGH) hervor.

Allein der Samstag, an dem der gefrierende Regen am Morgen den Osten Österreichs mehr oder weniger lahm legte, brachte ein Minus von neun Prozent. Nun hoffen viele Händler auf die absoluten Last-Minute-Shopper, die am Montag und Dienstag ihre Geschenk-Einkäufe erledigen und offenbar heuer in großer Zahl die Einkaufsstraßen und -zentren stürmen. Dennoch rechnen die Experten damit, dass das Geschäft mit Weihnachten heuer hinter dem Vorjahresniveau von 1,45 Mrd. Euro zurückbleiben wird.

Besonders groß sind die Rückgänge im bisherigen Weihnachtsgeschäft (definiert als jener Umsatz im Dezember, der das Normalausmaß von Jänner bis November übersteigt) gegenüber dem Vorjahr im Lederwarenhandel mit minus 15 Prozent; allerdings hatte diese Sparte im Vorjahr vom Run auf Euro-Geldbörsen stark profitiert. Im Schuhhandel liegen die Umsätze um zehn Prozent unter dem Wert von 2001, im Bekleidungshandel um neun Prozent, im Uhren- und Schmuckhandel noch um sechs Prozent. Für diese Branchen sind aber der heutige und morgige Tag entscheidend, wie auch der Gremialvorsteher Karl Mayrhofer, Juwelier in Linz, betont. Drogerien und Parfümerien setzten laut IfGH bisher um fünf Prozent weniger um als im Vorjahr. Der Elektrohandel verzeichnet ein Minus von vier Prozent. Einziger „Gewinner“ im Weihnachtsgeschäft 2002 ist weiterhin der Buchhandel mit einem Plus von drei Prozent.

Roman Seeliger von der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) führt die kräftigen Einbußen im heurigen Weihnachtsgeschäft nicht zuletzt auf den frühen Start mit Abverkäufen und Rabatten zurück: „Mengen- und wertmäßig wird heuer ebensoviel unterm Christbaum liegen wie in den vergangenen Jahren, nur preismäßig ist es weniger“, sagte er zur APA. Auch er rechnet damit, dass heute und morgen sowie nach den Feiertagen – besonders durch Gutscheine – noch Umsätze generiert werden, die das Minus für den gesamten Dezember verkleinern.

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