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Haider-Maurer in Wimbledon weiter, Thiem out

Thiem zog gegen Australier den Kürzeren
Thiem zog gegen Australier den Kürzeren
Andreas Haider-Maurer hat in Wimbledon den Aufstieg in die zweite Runde geschafft. Der Niederösterreicher besiegte den Briten Kyle Edmund 6:3,7:6(4),6:2. Für Dominic Thiem war bei seinem ersten Wimbledon-Auftritt im Hauptbewerb dagegen gleich in der ersten Runde Endstation. Die Partie von Jürgen Melzer gegen Jo-Wilfried Tsonga wurde im fünften Satz abgebrochen.


Österreichs Nummer zwei im Tennis unterlag dem australischen Qualifikanten Luke Saville nach 2:54 Stunden 5:7,4:6,6:3,4:6. Für Thiem wäre gegen den Wimbledon-Junioren-Sieger von 2011 mehr möglich gewesen. Im ersten Satz schaffte er das Break zum 4:2, musste allerdings gleich darauf ebenfalls seinen Aufschlag abgeben. Beim Stand von 5:4 ließ der 20-Jährige aus Lichtenwörth einen Satzball ungenutzt und verlor in der Folge drei Games hintereinander. Der zweite Durchgang verlief ähnlich ausgeglichen, Saville hatte dank 3:2-Breaks aber neuerlich die Nase vorne.

Thiem gab sich aber nicht geschlagen, sorgte in Durchgang drei mit dem Break zum 4:2 für die Vorentscheidung und verwertete seinen ersten Satzball zum 6:3. Im vierten Satz brachten beide Spieler stets ihren Aufschlag durch, allerdings nur bis zum letzten Aufschlagsspiel Thiems. Saville nützte gleich seine erste Chance, das Match zu beenden. Die Effizienz des Weltranglisten-236. war einer der Gründe für den Sieg, er nützte fünf von elf Breakchancen, Thiem im Gegensatz dazu nur drei von zwölf.

Der niederösterreichische Ranglisten-57. hatte im Duell zweier 20-Jähriger zwar bei den Winnern (47:38) klar die Nase vorne, auf der anderen Seite unterliefen ihm aber auch deutlich mehr unerzwungene Fehler (43:34). “Die Partie war natürlich nicht gut, eher schlecht”, resümierte Thiem. Das Aus kam für ihn nicht überraschend. “Ich habe zuletzt zwar eine gute Trainingswoche gehabt, mir aber nicht wirklich was erwartet bei dem Turnier, selbst bei der eher glücklicheren Auslosung”, sagte Thiem.

Für ihn ging die Rasen-Einzel-Saison damit sieglos zu Ende, im Queens Club hatte er in der ersten Runde am 10. Juni gegen den Belgier David Goffin 4:6,2:6 verloren. “Ich glaube, dass viele andere Spieler auch nicht gleich in ihrer ersten Rasensaison alles niedergerissen haben”, blieb Thiem gelassen. Im Doppel ist er allerdings noch im Wimbledon-Einsatz, startet er doch mit dem Slowaken Martin Klizan gegen die argentinisch-portugiesische Paarung Carlos Berlocq/Joao Sousa.

Für Haider-Maurer verlief das Auftaktspiel demgegenüber äußerst positiv. Der Sieg gegen den Weltranglisten-320. Edmund kam ziemlich klar zustande. Haider-Maurer kassierte zwar gleich ein Break zum 0:2, nahm seinem Gegner in der Folge aber dreimal den Aufschlag ab und setzte sich mit 6:3 durch. Im zweiten Durchgang ging es ohne Break ins Tiebreak, das der gebürtige Niederösterreicher mit 7:4 für sich entschied.

Er verwertete seinen dritten Satzball, nachdem er schon bei 5:4 zwei Chancen ausgelassen hatte. Satz drei startete der 27-Jährige gleich mit einem Break, ein weiteres folgte zum 5:2, ehe er nach 1:50 Stunden ausservierte.

Haider-Maurer steht damit zum zweiten Mal in Wimbledon nach 2011 in der zweiten Runde. Auf ihn wartet nun ein Duell mit dem Kroaten Marin Cilic. Die Nummer 26 des Turniers musste beim 6:4,6:7(2),6:2,6:1 gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu härter kämpfen. Gegen den Ranglisten-29. hat Haider-Maurer, der auch bei den French Open in der zweiten Runde stand, das bisher einzige Tour-Duell 2010 in Wien auf Hartplatz im Viertelfinale mit 7:6(1),6:4 für sich entschieden.

Melzer konnte sein Erstrundenspiel gegen den Franzosen Tsonga am Montag nicht zu Ende spielen. Die Partie gegen die Nummer 14 des Turniers wurde im fünften Satz beim Stand von 1:6,6:3,6:3,2:6,4:5 aus Sicht von Österreichs Topspieler wegen Regens abgebrochen und dann auch wegen der Dunkelheit nicht wieder fortgesetzt. Tsonga serviert damit in dem Krimi erst am Dienstag auf den Matchgewinn. Melzer hofft darauf nach der Unterbrechung noch die Wende herbeiführen und damit die fünfte Niederlage im fünften Duell mit Tsonga abwenden zu können.

Melzer startete schlecht in die Partie, lag schnell mit 0:5 zurück und verlor Satz eins nach zwei kassierten Breaks mit 1:6. Der Weltranglisten-49. schlug aber zurück. In einem Marathon-Game zum Auftakt von Satz zwei hielt er seinen Aufschlag, zum 3:1 gelang ihm ein Break, das entscheidend war. Schon den ersten Satzball verwertete er zum 6:3. Das war auch im dritten Satz so, der genauso mit 6:3 an Melzer ging. Diesmal breakte er Tsonga nach einem vorangegangenen eigenen Marathon-Aufschlag-Spiel zum 4:3 und auch 6:3. In Satz vier legte Tsonga mit dem Break zum 1:0 schnell den Grundstein für den Satzausgleich, zum 5:2 nahm er Melzer noch einmal das Service ab.

Im Entscheidungsdurchgang könnte ein einziges Break am Ende den Ausschlag geben. Tsonga stellte in einem extrem langen Game auf 2:1 und ließ sich diesen Vorteil bisher nicht nehmen. Der 29-Jährige war vor dem Abbruch nach 2:56 Stunden Spielzeit auch gut in Fahrt, hätte daher wohl ohne Unterbrechung den Sack zugemacht.

Die Situation ist für Melzer übrigens nicht neu. 2012 wurde seine Erstrunden-Partie gegen den Schweizer Stan Wawrinka im All England Tennis Club beim Stand von 3:6,7:6(2),2:6,6:4,5:4 nach drei selber vergebenen Matchbällen wegen Dunkelheit abgebrochen. Die Fortsetzung entschied der Österreicher damals mit 8:6 für sich.

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