Der Kärntener Landeshauptmann Haider hat am Montagabend eine Verantwortung für die Niederlage von Außenministerin Ferrero-Waldner bei der Bundespräsidentenwahl zurückgewiesen. Das sei der Versuch der ÖVP, ein Debakel schön zu reden sagte Haider in der ZiB2. Es sei typisch für die ÖVP, nicht einmal in der Niederlage die Größe zu haben, einen Fehler zuzugeben.
Zuvor hatten vor allem die niederösterreichische Volkspartei und Innenminister Strasser Haider vorgeworfen, seine indirekte Wahlempfehlung für Ferrero-Waldner wäre außerhalb Kärntens kontraproduktiv gewesen. Strasser hatte im Fernseh-Report gemeint, er könne sich gut vorstellen, dass die Ankündigung Haiders, Ferrero -Waldner zu wählen, viele Unentschiedene für den SPÖ-Kandidaten Fischer mobilisiert habe.
Landeshauptlaute haben Ferrero im Regen stehen lassen
Haider entgegnete darauf, dass Ferreo-Waldner in Kärnten mehr als 53 Prozent erzielt habe, in der ÖVP-Hochburg Niederösterreich sei aber der Einsatz für die VP-Kandidatin zu niedrig gewesen. Faktum sei, dass einige ÖVP-Landeshauptleute gut gearbeitet hätten, im Osten haben man Ferrero-Waldner aber aus einer Konkurrenzsituation heraus im Regen stehen lassen.
Zu den unterschiedlichen Vorstellungen der FPÖ zum Amt des Bundespräsidenten, die von gänzlicher Abschaffung bis zum Schweizer Modell der Rotation von Ministern reichen, sagte Haider, die Bandbreite der Ideen sei groß. Die FPÖ müsse aber nicht jetzt ein verbindliches Konzept auf den Tisch legen, weil das Thema auch im Österreich-Konvent noch nicht aktuell sei. Die ganze Debatte darüber ist für Haider eine künstliche, um der ÖVP aus der Patsche zu helfen nach deren Wahlniederlage.