Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob Haie, ebenso wie andere Wirbeltiere, ein Ortsgedächtnis besitzen und verschiedene Orientierungsstrategien erlernen sowie problem-spezifisch anwenden können. Seit einem Jahr werden die jungen Bambushaie nun in verschiedenen räumlichen Aufgaben im Haus des Meeres trainiert und haben seitdem auch schon so einiges gelernt.
Haie bekommen Fisch als Belohnung
Jeden Tag müssen die Haie in einem 2.5m x 2.5m großen, kreuzförmig angelegten Aquarium an jeweils vorbestimmte Orte schwimmen, um sich dort ihr Futter zu holen. Dabei werden einige Haie darauf trainiert, sich immer in eine bestimmte Richtung zu orientieren, andere müssen bestimmte Landmarken anschwimmen und wieder andere sollen sich einen speziellen Ort im Raum merken. Orientierungshilfen bieten dabei eine Reihe von bunten, geometrischen Mustern, die an weißen Wänden um das Becken herum angebracht sind. Zehn Durchgänge gibt es pro Tag pro Hai im Haus des Meeres– wenn alles glatt läuft also auch zehn Stückchen Fisch für jeden Hai als Belohnung.
Auch die Haie haben viele Charakterunterschiede
Bei diesen gibt es große Unterschiede hinsichtlich Persönlichkeit und Arbeitseinsatz, es gibt faule und fleißige, mutige und ängstliche, überlegte sowie draufgängerisch hastige Haie. Alles in allem sind sie aber recht motiviert und eifrig bei der Sache und zumindest zur Zeit sieht es so aus, als ob alle das Klassenziel im Haus des Meeres erreichen – nur die letzten Versuche stehen noch aus.