Hagara/Steinacher greifen bei X40-Europaserie an

Hagara/Steinacher hatten sich nach den Spielen 2008 in Peking im Vorjahr der X40-Serie zugewandt. Dort wird auf Booten gefahren, die doppelt so groß sind wie ein Tornado, auf dem Hagara/Steinacher Serienerfolge eingefahren hatten. Nämlich 40 Fuß, also 12,3 m lang, 7,5 m breit, mit 1.250 kg leicht wie ein Minicooper. Aber mit der am 19 m hohen Mast fixierten Segelfläche von rund 100 Quadratmetern ist das Vollkarbon-Geschoss bis zu 72 km/h schnell.
Nicht zufällig spricht man daher von der “wahren Formel 1 am Wasser”, nachdem vor kurzem mit den RC44 von AC-Sieger Russel Coutts ja auch eine andere aber wesentlich gemäßigtere Top-Klasse am Traunsee gastiert hatte. Kat-Segeln ist hingegen Extremsport, wie die Kenterung vergangenen Februar im Oman gezeigt hatte. Dort hatten die Österreicher beim Asien-Cup erfolgreich geprobt, ehe zum Schluss der Kat doch einmal umfiel und Hagara aus fast sieben Metern Höhe auf den darunter liegenden Rumpf knallte.
Doch die Prellung, Abschürfungen und Rissquetschwunden sind verheilt, betonte Hagara am Montag in Wien, wo die X40 von Red Bull Extreme Sailing vor der Marina in die Donau gelassen wurde, ehe sie im Tieflader nach Frankreich aufbrach. Das mindestens 400.000 Euro teure Sportgerät wurde in den vergangen Wochen in Salzburg repariert, sandgestrahlt, lackiert und ein Rumpf im Windkanal geprüft.
“Wir wollen regelmäßig auf das Podest und auch am Ende in der Gesamtwertung in den ersten Drei sein”, betonte Steinacher, der zusammen mit Hagara sowie Trimmer Gabriele Olivo (3. beim Volvo Ocean Race) und dem Spanier David Vera die vierköpfige Besatzung bildet. Hauptgegner dürfte Titelverteidiger Oman sein, denn dort ist mit Loick Peyron ein Mann am Helm, der zuletzt die (unterlegene) Alinghi im America’s Cup mitsteuerte. Aber auch Asse wie Mitch Booth, einer der “Erfinder” der X40, ist am Start.
Gesegelt wird in Sete (27.-30.5.), Cowes (England/1.-5.8.), Kiel (26.-29.8.), Trapani (Sizilien/23.-26.9.) und Almeria (9.-12.10.), also in höchst unterschiedlichen Revieren. Vor allem wird nicht draußen auf dem Meer sondern stets in Ufernähe vor gut besuchten Paddock-Clubs gesegelt, was wegen der kurzen Rennen (je nach Wind Regatta, Matchrace, Einzelzeitfahren) oft zu haarsträubend engen Situationen und Kollisionen führt.