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Haderer bringt den "Herrn Novak" auf die Bühne

Karikaturist Gerhard Haderer macht jetzt Theater
Karikaturist Gerhard Haderer macht jetzt Theater
Karikaturist Gerhard Haderer macht jetzt Theater: Sein "Herr Novak", der im März ins Linzer Phönix kommt und auch als Buch erscheint, ist quasi eine Verneigung vor Qualtingers legendärem "Herrn Karl". Ferry Öllinger ("Soko Kitzbühel") gibt den "kleingeistigen Opportunisten" (Haderer). Die APA hat den Autor, Zeichner und Regisseur und seinen Schauspieler am Donnerstag zum Gespräch getroffen.


Warum gerade jetzt der Novak? “Die Figur hat sich sechs Jahre lang entwickelt”, erklärt Haderer. “Sie ist in meinem Schundheftl ‘Moff’ lebendig geworden. Und zwar so lebendig, dass sie sich für ein größeres Stück aufgedrängt hat.” Am Küchentisch zeigte er den Buchentwurf Öllinger, der begann, die Texte laut zu lesen. “Da hab ich meine Frau gerufen und gesagt: ‘Bitte hör dir das an. Wir haben ein fertiges Bühnenstück’.” Der Schauspieler hat nicht lang gezögert: “Ich hab sofort Ja gesagt. Das ist einmal was anderes als ein normaler Theatertext, wo du nur Buchstaben vor dir hast. Es ist ganz ungewöhnlich, wie beim Film ein fertiges Story-Board zu haben.”

Und das beginnt damit, dass Novak wie Haderer und Öllinger beim Interview in einem Kaffeehaus sitzt und anfängt, zu erzählen. Darüber, wie das mit seinem Onkel Kurt (Waldheim, Anm.) war, wie das heute mit den Ausländern ist, “die sich ja gar nicht integrieren wollen”, mit seiner Erbtante Marie, “über die ich nichts kommen lasse”, und seinem “absoluten Lieblingslied ‘I Am From Austria'”. Auf 80 Seiten schwadroniert Novak über sein patschertes Leben und hat dabei, wie sein Schöpfer sagt, “nicht nur oberflächlich Abstoßendes. Das, was er erzählt, ist teilweise sehr charmant und menschlich.” Öllinger ergänzt: “Er ist ein Armutschkerl, das in seiner Blödheit und Hopertatschigkeit auch sympathisch sein kann. Er ist einer dieser typischen Österreicher, denen ich mich grundsätzlich nicht unverwandt fühle.”

Nach mehreren Tagen Probearbeit für das Einpersonenstück streuen sich der Regisseur und sein Schauspieler gegenseitig Rosen: “Wir können uns aufeinander verlassen. Durch Ferry kriegt der Herr Novak plötzlich ein Leben, das für mich sehr, sehr stimmig ist “, sagt Haderer. “Ich will’s auch wirklich so interpretieren, wie’s der Gerhard gezeichnet hat. Wenn er lacht, dann weiß ich, dass es irgendwo in der Nähe von dem sein muss, was er gemeint hat”, erklärt Öllinger. Im Phönix sind vorerst ein halbes Dutzend Aufführungen geplant. Auch andere Theater haben bereits Interesse bekundet. “Wir werden auf Tournee gehen und die Menschen weltweit glücklich machen”, so Haderer augenzwinkernd.

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