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Hacker zu Massentests in Wien: "Habe mir sehr wenig erwartet"

Nur die Stadthalle war in Wien quasi "ausgebucht".
Nur die Stadthalle war in Wien quasi "ausgebucht". ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der Andrang zu den Massentest am Samstag in Wien war optimistisch betrachtet ausbaufähig. Auch für Kurzentschlossene gab es noch genügend Plätze. Gesundheitsstadtrat Hacker hatte bereits niedrige Erwartungen, rief aber weiter zum Testen auf.
Bis zu 50 Prozent falsch negativ

In Wien ist am Samstag der zweite Tag der Massentests im Gange. Laut einem Bundesheer-Sprecher gibt es bis dato keine Probleme: "Der Betrieb funktioniert reibungslos", hieß auf APA-Anfrage. Auch das IT-System, das am Freitag ausgefallen ist, funktioniert wieder. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gab auch Ergebnisse der im Zuge der Massentests durchgeführten PCR-Tests bekannt: Die Positivrate liegt aktuell bei 0,16 Prozent. Für Spontane gibt es heute noch freie Termine.

Die Stadtbewohner können sich im Rahmen der Massentests an drei Standorten mittels Schnelltest auf eine Coronavirus-Infektion testen lassen. Möglich ist dies in der Stadthalle, der Messe Wien und der Marx-Halle. Laut Hacker haben bis Samstagmittag rund 24.000 Menschen für den heutigen Tag einen Termin gebucht. Dabei wies der Stadtrat darauf hin, dass es noch freie Zeit-Slots gibt: "Wir haben in der Messehalle noch Kapazitäten frei, in der Marx-Halle sind noch Kapazitäten frei. Nur die Stadthalle ist quasi ausgebucht."

Wien mit sehr hoher Testdichte

Was die freien Kapazitäten anbelangt, so gab Hacker zu, dass er nicht mit einem Ansturm auf die Massentests gerechnet hat: "Ich habe mir sowieso sehr wenig erwartet." Grund dafür ist die bereits sehr hohe Testdichte in der Stadt - allein im November seien 200.000 Testungen durchgeführt worden. "Aber ich gebe zu, dass 25.000 an einem Tag noch weniger ist als ich eigentlich erwartet habe." Hacker möchte die Bevölkerung ermutigen und aufmuntern, zum Massentest zu gehen: "Um sich selbst einfach diese Momentaufnahme zu ermöglichen."

Die Massentests in Wien sind gestern, Freitag, gestartet. Rund 24.000 Menschen haben sich am ersten Tag für die Tests angemeldet. 112 Personen haben nach einem positiven Ergebnis beim Schnelltest anschließend noch in den Testcentern einen von den Gesundheitsbehörden durchgeführten PCR-Test gemacht. Hier liegen nun auch meisten Ergebnisse vor. Laut aktuellem Stand sind etwa Hälfte dieser PCR-Tests positiv, informierte ein Sprecher des Gesundheitsstadtrats der APA. Hacker dazu: "Wir sind extrem weit unten, wir sind bei 0,16 Prozent Positivrate. Das ist doch besonders bemerkenswert bei 24.000 Tests."

IT-Probleme wieder gelöst

Auch die IT-Probleme dürften wieder im Griff sein. Denn für das vom Bundesheer in den drei Teststraßen verwendete IT-Erfassungssystem begann Tag eins mit einem Ausfall und es musste auf Papierbetrieb umgestellt werden. Laut dem Sprecher des Bundesheeres funktioniert die Software nun wieder, wenn auch "mit kleinen Problemen". Es werde aber davon ausgegangen, dass sie in den nächsten Tagen wieder 100-prozentig funktionieren werde.

Lob gab es von Hacker heute zum bisherigen Ablauf der Massentests. "Ich bin wirklich sehr zufrieden, vor allem was auch vor Ort passiert. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Organisationen funktioniert wirklich vorbildlich." Die Kompetenz und der Ablauf der Testungen ist in Wien auf verschiedene Institutionen aufgeteilt - angefangen vom Bundesheer über den Samariterbund bis hin zu den Gesundheitsbehörden. Die Massentests in Wien laufen bis 13. Dezember.

Tanner zufrieden: Tests laufen gut

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat sich am Samstag über den bisherigen Verlauf der Corona-Massentests zufrieden gezeigt. "Ich bin froh bestätigen zu können, dass die Tests gut laufen", sagte sie in einer Aussendung. "Rund 200.000 Menschen haben sich bereits testen lassen und bei hunderten Menschen hat der Antigen-Test positiv angeschlagen." Unterdessen wies die Apothekerkammer darauf hin, dass die Apotheker die Massentests unterstützen.

"Nachdem es sich dabei um Schnelltests handelt, werden sie mittels PCR-Test erneut getestet. Laut Experten ist davon auszugehen, dass bei rund einem Drittel bis zur Hälfte der positiven Ersttests Entwarnung gegeben werden kann", erläuterte die Verteidigungsministerin. "Wir konnten so bereits etliche Menschen rechtzeitig in Isolation schicken, die ohne diese Massentests nicht gewusst hätten, dass sie positiv sind. Damit wurden an einem Tag bereits hunderte Infektionsketten unterbrochen", zeigte sich Tanner überzeugt.

Apotheker helfen

Laut Apothekerkammer haben einerseits einige Bundesländer die Apotheker um Hilfe ersucht. Andererseits haben sich die Pharmazeuten von sich aus zu einem Einsatz bei diesem Testprogramm gemeldet. Die Hauptaufgabe werde das Abnehmen der Proben für die Tests sein, hieß es in einer Aussendung der Apothekerkammer. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass auch in den Apotheken Antigen-Schnelltests angeboten werden. Möglich ist dies - kostenpflichtig - in rund 150 spezialisierten Apotheken im ganzen Land.

(APA/red)

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