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Gutes Immunsystem offenbar schlecht für Corona-Verlauf

Die einzige derzeit breit eingesetzte Therapie bei Covid-Patienten sei eine, "die das Immunsystem schädigt".
Die einzige derzeit breit eingesetzte Therapie bei Covid-Patienten sei eine, "die das Immunsystem schädigt". ©APA/HELMUT FOHRINGER
Impfverweigerer argumentieren oft damit, dass sie sich im Falle einer Corona-Erkrankung auf ihr gutes Immunsystem verlassen. Wie sich zeigt, kann ein solches den Verlauf der Krankheit jedoch erschweren.
Impfung bietet Schutz vor Langzeitfolgen

Der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch von der Klinik Favoriten hat in der Ö1-Sendereihe "Im Journal zu Gast" auch zum Argument von Impfverweigerern, sie hätten ein gutes Immunsystem, Stellung genommen.

Ein gutes Immunsystem generell sei natürlich gut, reiche aber nicht aus, um eine Covid-Erkrankung zu verhindern, betonte der Mediziner. Bei einer Erkrankung sei ein gutes Immunsystem sogar "anscheinend schlecht für den Verlauf".

Derzeitige Corona-Therapie zielt auf Schädigung des Immunsystems ab

Die einzige derzeit breit eingesetzte Therapie bei Covid-Patienten sei eine, "die das Immunsystem schädigt, nämlich das Kortison". Ein besonders gutes Immunsystem reagiere bei einer Erkrankung nach einer Infektion mit der Delta-Variante "nicht adaptiv, also optimal". Schon mit dem Eintreten dieser Viren, mit dem Andocken an ihren Rezeptoren, werden immunologische Prozesse getriggert, "die eine Inflammation, also eine Entzündung oder eine Über-Entzündung" bewirken, erklärte Wenisch. "Und diese Über-Entzündung müssen wir therapeutisch behandeln. Das heißt also, ein besonders gut reagierendes Immunsystem tut oft zu viel reagieren."

(APA/Red)

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