"Gut und billig": Wiener "Vinzimarkt" hat eröffnet

Sozialminister Buchinger bezeichnete das Projekt am Donnerstag als “wichtigen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt”.

Gegenüber den Initiatoren, dem in Graz und Wien tätigen Verein “Vinzenzgemeinschaft”, stellte Buchinger in Aussicht, die Hälfte der monatlichen Mietkosten von rund 4.000 Euro übernehmen zu wollen.

Einkaufsberechtigt sind all jene Menschen, die ihre soziale Bedürftigkeit etwa mittels Einkommensnachweis (maximal 800 Euro) belegen können. Sie erhalten eine Mitgliedspass, der jährlich verlängert werden muss. Durchschnittlich werden alle Waren höchstens zu 30 Prozent des handelsüblichen Verkaufspreises abgegeben. Brot gibt es gratis, allerdings in begrenzter Menge. Das Sortiment wird von diversen Lebensmittelketten kostenlos zur Verfügung gestellt. Falsch verpackte oder etikettierte, leicht beschädigte Produkte oder Waren aus Überproduktionen finden sich in den Regalen. Das Angebot reicht von Krautsalat über Waschpulver bis hin zu Blumenstöcken. Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker oder Käse seien hingegen nur schwer zu bekommen, hieß es. Alkohol und Tabakwaren werden nicht angeboten.

“Während täglich Unmengen von Lebensmitteln vernichtet werden, haben immer mehr Menschen in Österreich nicht die Möglichkeit, lebenswichtige Dinge zu erwerben”, so Pfarrer Wolfgang Pucher, der sich seit Jahren für die “Vinzenzgemeinschaft” engagiert. Diese Diskrepanz zwischen Überfluss und Nicht-Haben-Können sei skandalös. Der Vinzimarkt wird von drei Angestellten und von ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt.