AA

Gunz punktet mit Eigenmarken

Mäder - Erstmals in der Firmengeschichte in einem Einzelmonat über 6 Millionen Euro Umsatz geschrieben hat die Gunz Warenhandels GmbH im Oktober 09.

Weil nach einer verhaltenen ersten Jahreshälfte vor allem das internationale – und hier insbesonders das „exotische“ – Geschäft richtig an Schwung gewonnen hat, hat Gunz heuer nicht nur um 15 MitarbeiterInnen aufgestockt, sondern wird Ende Jahr auch seinen dritten (vorläufig letzten) Erweiterungsbau offiziell in Betrieb nehmen.

„Diese Ausbauetappe dient vor allem als Kühllager für Schokolade und bietet unserer Verwaltung zusätzlich Platz. Fürs erste sind damit unsere Grundreserven am Standort ,Im Hau’ aber erschöpft“, berichtete im Gespräch mit uns geschäftsführender Gesellschafter Werner Gunz. Seit er gemeinsam mit Bruder Helmut Gunz 2004 die Firmenzentrale von Altach hierher umsiedelte, wurden über 12 Mill. Euro in den Standort investiert.

Für Aufsehen gesorgt hat Gunz erst vor einem Monat auf der weltgrößten Lebensmittelmesse, der Anuga in Köln. Der dortige Auftritt, mit 250 Neukontakten die erfolgreichste Messepräsenz bisher, stand diesmal ganz im Zeichen der Gunz-Eigenmarken. „Wir kreieren Namen wie z. B. Flintstone und lassen die Produkte europaweit fertigen. In Vorarlberg erzeugt Pfanner unter der Eigenmarke ,Bad Dog’ für uns einen Energy-Drink, der sich vor allem in der Schweiz und in Tschechien super verkauft, Prinz in Hörbranz produziert für uns Schnäpse und Sirup in Glasflaschen, die unter dem Label ,Mühlebach’ vor allem bei Deutschen und Schweizern nachgefragt sind. Diese Eigenmarken-Strategie eröffnet uns Auslandsmärkte, die wir anderweitig kaum besetzen könnten, wobei in fernen Landen Handelsketten wie Penny, Kaufland, Carrefour etc. als unsere Vertriebspartner fungieren“, erläuterte Werner Gunz seine Eigenmarken-Philosophie. In den nur drei Jahren, seit die cleveren Mäderer mit diesem Konzept arbeiten, ist der Anteil der Eigenmarken am Gunz-Gesamtumsatz von quasi 0 auf 40 Prozent gestiegen – Tendenz eindeutig steigend.

Dass dem so ist, dürfte nicht zuletzt dem Logistikkonzept zu verdanken sein, mit dem Gunz auch Kunden in exotischen Destinationen wie Mauritius, Aruba, Neuseeland, Gambia, Indonesien, aber z. B. auch in vormaligen UdSSR-Staaten wie Gorgien oder Moldawien beliefert. „Es sind gemischte Container, die meist hier in Mäder kommissioniert werden und mit meinetwegen 200 verschiedenen Produkten zum Besteller gehen. Diese 40-Fuß-Container verkörpern ein Volumen von 45 Euro-Paletten bzw. einen Bestellwert von durchschnittlich 40.000 bis 50.000 Euro“, veranschaulichte der Firmenchef, der im Verlauf unseres Gesprächs gerade zwei Lkw-Sattelzüge sich nach Armenien und Moldawien auf den Weg machen sah.

2010 will Gunz das internationale Geschäft noch stärker forcieren. Zu dem Zweck wird man neben dem traditionellen Messeplatz Köln auch auf internationalen Messen in Amsterdam, Paris, Brünn und Barcelona Flagge zeigen, kündigte der Geschäftsführer an.

Gunz-Facts
Umsatz 2008: 62 Mill. Euro, dürfte heuer wiederholt werden
Exportanteil: 96 Prozent
Mitarbeiter: heuer von 85 auf 100 aufgestockt, davon 75 in Mäder
Eigenkapitalquote: 57 Prozent

  • VIENNA.AT
  • Wirtschaft
  • Gunz punktet mit Eigenmarken
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen