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"Gürtelfrische West": Mehr als nur ein Pool am Gürtel

Schwimmen zwischen Verkehr: Ausspannen sieht anders aus.
Schwimmen zwischen Verkehr: Ausspannen sieht anders aus. ©vienna.at
Am Samstag eröffnet mit der "Gürtelfrische West" ein Pool am Wiener Neubaugürtel. Die Aktion will jedoch mehr sein als ein schlichtes Planschbecken - nämlich ein Ort der Kultur mit Aufführungen, Konzerten, Workshops und Bier-Yoga.
Pool am Gürtel: Pro und Contra
Gürtelfrische West

Pool und Kultur dort, wo sonst die Autos kurven. In Wien startet nun das für drei Wochen anberaumte Projekt "Gürtelfrische West" zwischen Rudolfsheim-Fünfhaus und Neubau. Der Treffpunkt auf der sonst stark befahrenen Kreuzung verfügt über einen Swimmingpool, Liegewiesen, Grünflächen mit Palmen und kann auch mit kulturellem Programm aufwarten. Der Start erfolgt am Samstag.

Zwischen Felberstraße und Stollgasse gelegen, ziert nun Rollrasen den sonst schwarzen Asphalt. Und statt Fahrzeugen, die auf das grüne Ampelsignal warten, parkt der Forschungsbus der Initiative Kunst im öffentlichen Raum (KÖR), der zu Workshops und sogar zum Übernachten einlädt. Der Eintritt in die Gürtelfrische ist gratis.

Kultur und Kommunikation am Wiener Gürtel

"Das ist keine Aktion gegen Autofahrer, sondern eine Aktion für Menschen", sagte Gerhard Zatlokal (SPÖ), Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, bei der Präsentation. Er betonte, dass er das rund 150.000 Euro teure Projekt im kommenden Jahr wiederholen möchte. Getragen werden die Kosten zu zwei Drittel vom 15. Bezirk und ein Drittel vom 7. Bezirk. "In Zukunft ist es für mich ein Ziel, dass wir keinen Rollrasen haben, sondern echten Rasen und ein Platz da ist für die Bevölkerung", fügte er an. Vor allem eine Art Kommunikationszentrum solle hier entstehen.

Die Gürtelfrische West sei dabei mehr als ein 30 Quadratmeter großer Pool. Auf dem Areal werden Konzerte abgehalten, Theateraufführungen, es gibt Tanzstunden, Bastelstationen für Kinder, Grätzelführungen und sogar Bieryoga. Wöchentlich findet auch ein gratis Radcheck von der Mobilitätsagentur Wien statt.

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"Wir brauchen qualitativ hochwertigen öffentlichen Raum, damit wir vor Ort eine gute Zeit haben können, um zusammenzukommen", sagte Isabelle Uhl (Grüne), die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin von Neubau. Damit die lokale Bevölkerung zur Nutzung des öffentlichen Raums sensibilisiert werde, wie es hieß, gibt es den "Ich brauche Platz!-Bus", in dem Workshops angeboten werden. "Es geht uns mit diesem Projekt darum, uns zu überlegen, wo gibt es öffentlichen Raum und wie ist dieser gestaltet", sagte Martina Taig, Geschäftsführerin von KÖR.

Swimmingpool sorgt für Abkühlung

Besonders der 33 Quadratmeter große Swimmingpool inmitten der Gürtelkreuzung hat in den vergangenen Wochen polarisiert und für Kritik vonseiten der Opposition gesorgt. "Es ist durchaus möglich, dass Flächen, die normalerweise für Autos zur Verfügung gestellt werden, auch für Bewohner genutzt werden können", sagte Zatlokal und versicherte, dass der Verkehr seit Beginn der Bauarbeiten noch nicht zusammengebrochen sei.

Das Baden im Pool wird täglich zwischen 10.00 und 20.00 Uhr unter der Aufsicht eines Bademeisters möglich sein. Auch die Coronamaßnahmen werden dabei berücksichtigt. Alle Hygienerichtlinien sollen unter anderem durch eine maximal zulässige Personenzahl im Wasser eingehalten werden, hieß es.

Zur inneren Erfrischung steht gleich daneben ein kleiner Gastro-Kiosk bereit. Auf einer kleinen Holzbühne im danebenliegenden Park wird es zudem täglich Konzerte und Vorstellungen für Kinder und Erwachsene geben. Auch der Donauinselfest-Konzertbus wird der "Gürtelfrische West" zweimal einen Besuch abstatten, wurde angekündigt.

(APA/red)

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