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Grünes Erbe fortgesetzt

Für eintausend VN-Leser hat Martin Wohlgenannt ein besonderes Angebot: Mit Abo-Karte gibt es den Christbaum um fünf Euro günstiger.
Für eintausend VN-Leser hat Martin Wohlgenannt ein besonderes Angebot: Mit Abo-Karte gibt es den Christbaum um fünf Euro günstiger. ©Lisa-Maria Mohr
Hohenems - Martin Wohlgenannt ist der einzige hauptberufliche Christbaumzüchter im Land.

Ruhige Adventzeit? Davon kann Martin Wohlgenannt nur träumen. Gerade jetzt hat der einzige hauptberufliche Christbaumzüchter im Land buchstäblich alle Hände voll zu tun. Schließlich wollen 30 Verkaufsstellen zwischen Bregenz und Bludenz sowie 80 Mitarbeiter koordiniert werden. Am Heiligen Abend schmücken dann rund 30.000 seiner Tannen die Wohnzimmer der Vorarlberger. Auch wenn „Weihnachten für uns Stress bedeutet“, wie Martin Wohlgenannt sagt, ist er doch mit ganzem Herzen bei der Sache. Und das schon seit 15 Jahren.

Schwierige Flächensuche

Damals hat der gelernte Tischler den Betrieb seines Vaters übernommen. Dieser sorgte mit dem Versuch, Nordmanntannen im Firstgebiet anzupflanzen, dereinst für Aufsehen. „Der Förster glaubte jedenfalls nicht, dass es funktioniert“, erzählt Martin Wohlgenannt. Wie zwischenzeitlich bekannt, irrte sich der Fachmann. Damals kam auch der Junior mit der Christbaumzucht in Berührung. Er habe halt ein bisschen mitgeholfen. Mehr nicht. Aber das Interesse war immerhin so groß, dass er sich entschloss, das grüne Erbe fortzusetzen. 1996 stiegen Martin und Carmen Wohlgenannt ein, 1997 gründeten sie eine eigene Firma, weil sie die Möglichkeit der Erweiterung sahen. Die Suche nach Anbauflächen für Christbäume erwies sich jedoch als schwierig. „Ein Bodenkauf ist als Nichtlandwirt so gut wie unmöglich“, musste der Jungunternehmer erfahren, und eine langfristige Verpachtung scheuen ebenfalls viele. Immerhin benötigt ein Christbaum gute zehn Jahre, bis er eine Größe von zwei Metern erreicht. Doch wer sucht, der findet meistens. Daher gelang es auch Martin Wohlgenannt, wenigstens so viel Grund aufzutreiben, dass er in Vorarlberg jedes Jahr etwa 10.000 Jungpflanzen in den Boden bringt. Größere Flächen unterhält er an der burgenländisch-ungarischen Grenze. „Aber alle Bäume kommen frisch in den Verkauf“, versichert er. Der hat offiziell gestern begonnen. Immer mehr Leute holen sich ihr Bäumchen jedoch früher und stellen es geschmückt auf Balkon oder Terrasse. „Man will den Christbaum länger genießen als nur die kurze Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig“, berichtet Martin Wohlgenannt von einem neuen Trend.

Beliebte Nordmanntanne

Gehalten hat sich die Liebe der Vorarlberger zur Nordmanntanne. Am Keimen ist die Nachfrage nach Edeltannen mit Zitronenduft. Auch die hat der findige Christbaumzüchter im Angebot. „Die Auswahl hängt aber auch sehr vom Platz und dem vorhandenen Baumschmuck ab“, weiß Wohlgenannt. Wer immer sich welches Bäumchen in die gute Stube setzt, sollte eines nicht tun: den Stamm im unteren Bereich entrinden. „Denn über die Rinde wird das Wasser transportiert“, so der Fachmann. Und speziell am Anfang benötigt der Baum viel davon. Noch sind die Tage von Martin Wohlgenannt von Hektik getragen. Ruhe wird erst am 24. Dezember einkehren, wenn die Verkaufsstellen schließen. Dann ist auch bei Familie Wohlgenannt Weihnachten.

Zur Person

Martin Wohlgenannt Geboren: 30. Dezember 1967 in Dornbirn Familienstand: verheiratet mit Carmen, Kinder Selina (14) und Hannes (13) Beruf: Christbaumzüchter Hobbys: Wandern, Mountainbiken, Skitouren

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