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Gründonnerstagsliturgie in leeren Kirchen mit symbolischer Fußwaschung

Der Gottesdienst im Wiener Stephansdom wurde im Fernsehen und Radio übertragen.
Der Gottesdienst im Wiener Stephansdom wurde im Fernsehen und Radio übertragen. ©APA
Kardinal Christoph Schönborn hielt die Tradition der Fußwaschung trotz Corona-Krise symbolisch aufrecht: Am Gründonnerstag dankte er im Rahmen des Gottesdienstes verschiedenen Berufs- und Personengruppen für ihren unermüdlichen Einsatz.

Zum Auftakt der "heiligen drei Tage" feierten katholische Geistlichen heuer in leeren Kirchen die Gründonnerstagsliturgie. Kardinal Christoph Schönborn blieb im Wiener Stephansdom auch bei der Tradition der Fußwaschung, allerdings nur symbolisch: Er dankte verschiedenen Berufs- und Personengruppen, ohne deren Einsatz das öffentliche Leben in Zeiten von Corona nicht mehr funktionieren würde.

Schönborn sprach bei symbolischer Fußwaschung Dank aus

Allen voran erwähnte Schönborn - laut Kathpress - Pflegepersonal und Ärzte, auch die freiwilligen Helfer in sozialen Einrichtungen oder bei Blaulichtorganisationen, Mitarbeiter der Supermärkte sowie die Verantwortungsträger in Politik, Interessenvertretungen, Justiz und Sozialpartnerschaft würdigte er - und schließlich sagte der Kardinal all jenen, "die zu Hause bleiben und so einen wichtigen Beitrag leisten: Mütter, Väter, Kinder, Studierende, Großeltern: Danke für Ihre Geduld."

Die Gläubigen konnten dem Gottesdienst in Fernsehen oder Radio - auf ORF III und "radio klassik stephansdom" - folgen. Gedacht wird an Gründonnerstag des letzten Abendmahles Jesu mit den zwölf Aposteln am Vorabend seiner Kreuzigung. Schönborn betonte die zentrale Rolle der Eucharistie im Leben der Kirche: "Was damals geschah, ist Gegenwart. (...) Daraus schöpfen wir Kraft. Denn der Weg ist nicht einfach und er wird auch nach Corona nicht einfach sein."

Linzer Bischof erinnerte in Messe an Menschen in Not

Auf die Pandemie ging auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer in seiner Gründonnerstagsmesse - in kleinster Besetzung in der Kirche des Linzer Priesterseminars - ein. Mit den Worten "Die eigene Not soll die Augen für die Not der anderen öffnen" erinnerte er an die Menschen in Österreich, deren Not durch die Coronakrise noch größer werde, wie Obdachlose, Alleinerzieherinnen oder Mindestpensionisten. Und er mahnte, dass auch den Geflüchteten in den Konfliktzonen des Nahen Ostens "vor Ort weitergeholfen" werden müsse - und die Menschen in Flüchtlingslagern in Griechenland ebenfalls Hilfe bräuchten.

"Die eigene Not darf nicht blind machen für die Not der anderen - etwa das Elend der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln", appellierte der Vorarlberger Bischof Benno Elbs in seiner (im Radio übertragenen) Predigt im leeren Feldkircher Dom. Auch wenn die Möglichkeiten zur Hilfe begrenzt seien, seien "wir eingeladen zu helfen, so gut wir können". Denn: "Wenn wir uns bücken und den Menschen zuwenden, die in Not sind und Hilfe brauchen, dann sind wir am Ort Gottes. In den Armen begegnen wir Christus."

(APA/Red)

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