Großes Aufatmen in Mäder

„Verkehrslawine“ im Rahmen von „Mobil im Rheintal“ konnte abgewendet werden
Mäder. Mit dem offenen Planungsprozess „Mobil im Rheintal“ wurde im Jahr 2008 eine gemeinschaftlich getragene Vorgangsweise zur Lösung der Verkehrs- und Mobilitätsfragen im Unteren Rheintal eingeschlagen. Nach vielen Zusammenkünften und dem Abwägen verschiedener Varianten favorisiert die nun gerade vorgelegte Schlussdokumentation die so genannte Z-Variante. Diese beinhaltet eine Verbindung der Österreichischen und Schweizer Autobahnen durchs Ried, teils mit Untertunnelung. Mit großem Aufatmen wurde dies von Mäderers Bürgermeister Rainer Siegele zur Kenntnis genommen.
Verkehrslawine abgewendet
„Somit ist die Pr-Variante, bei der täglich zusätzlich 1.650 LKWs und 11.000 PKWs über die Umfahrungsstraße durch Mäder gerollt wären, vom Tisch“, so Siegele. Ganz abgesehen von den drastischen Maßnahmen vor Ort, wie die Sperrung der Böckwies, des Exerzierplatzes und der Schaffung großzügiger Flächen zur LKW-Zollabwicklung bei der Grenze. Diese Variante hätte zu einer spürbaren Verkehrsreduktion im Bereich von Höchst, Fußach und beim Grenzübergang Lustenau geführt, nicht aber die LKW-Probleme im Nord-Südverkehr in Lustenau gelöst. Im Schnitt rollen 500 LKWs und 8.000 PKWs durch Mäder. Mit der Z-Variante kann eine Reduktion von 1.900 PKWs und sogar 300 LKWs pro Tag erwartet werden.
Naturschutz
„Aus verkehrstechnischer Sicht mag die Z-Variante ihre Vorteile haben. Ich sehe allerdings große Probleme aus Sicht des Naturschutzes in der Errichtungsphase“, konstatiert Siegele. Er spricht sich für die so genannte CP-Variante aus, die eine Verbindung der A14 und A1 durch eine östliche Umfahrung von Lustenau und der Anbindung an die L203 vorsieht. Bei der CP–Variante steht geringeren Kosten ein höherer Bodenverbrauch gegenüber.
„Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Variante gleichzeitig als Schutz der Marktgemeinde Lustenau bei Überschwemmungen, die ein 300-jähriges Hochwasser übersteigen, dient. Es wäre nämlich ein Notentlastungsraum zur kontrollierten Wasserflutung geschaffen. Gleichzeitig würde diese Variante einen wirksamen Schutz der Landesgrünzone darstellen“, gab Siegele seine Stellungsnahme in seiner Funktion als Mitglied des Regionalforums und als Naturschutzrat bei „Mobil im Rheintal“ ab. Er würde zudem einen weiteren Planungsprozess für den Verkehr zwischen Diepoldsau und Feldkirch begrüßen.