Das Frastanzer Ried habe er ganz gezielt für die Exkursion ausgewählt, um das Schutzgut Streuwiesen hinsichtlich Nutzung, Vielfalt und Bedeutung für Vorarlberg aufzuzeigen, machte der Vorsitzende des Vorarlberger Naturschutzrates, Professor Georg Grabherr, bei der gemeinsamen Exkursionen der Landesregierung und dem Naturschutzrat deutlich: “Wenn es um den Erhalt der Naturvielfalt geht, nimmt Vorarlberg mit bundesweit einmaligen Projekten eine Vorbildrolle ein”.
Das Frastanzer Ried als größtes Überflutungsmoor im Einzugsgebiet der Ill ist dafür ein gutes Beispiel. Unter den 374 Pflanzen im Frastanzer Ried gibt es 14 Orchideen-Arten und 76 Heilpflanzen. 16 Arten sind stark gefährdet und eine vom Aussterben bedroht. Das Hauptgras ist das Pfeifengras. Eine einzigartige Vielfalt besteht auch in der Tierwelt mit 504 Schmetterlingsarten, 18 Libellenarten und 220 Spinnenarten. Allein in der Hangkante zum Frastanzer Ried gibt es 55 Wildbienenarten, insgesamt bevölkern 110 verschiedene Wildbienen das Frastanzer Ried. Auch Kammmolche, Grasfrösche und die Gelbbauchunke fühlen sich im Frastanzer Ried wohl.
Wichtiger Naherholungsraum
„Biotope sind Psychotope. Wir brauchen den Naherholungraum”, betonte der Frastanzer Günter Stadler, Initiator der „Walgau-Wiesen-Wunder-Welt”. Denn Untersuchungen zufolge beruhigen sich Puls, Herschzschlag und Nerven durch die Ablenkung in Naherholungsräumen. „Heutzutage ist alles Fun. Aber Fun ist nicht nur, mit Bretterln oder dem Mountainbike einen Buckel abzuhupfen, sondern auch eine seltene Orchidee oder einen Lungenenzian zu entdecken, wie sie im Frastanzer Ried wachsen”, weiß auch Naturschutzratsvorsitzender Prof. Georg Grabherr.
„Bewusstein stärken”
„Ziel ist, das Bewusstsein für die einzigartigen Schätze in unserer Natur zu stärken”, erklärt Landeshauptmann Markus Wallner den Zweck der gemeinsamen Exkursionen von der Vorarlberger Landesregierung und dem Naturschutzrat. Mit einer intensiven Kommunikationsinitiative werden komplexe Zusammenhänge und Wechselwirkungen in der Natur vermittelt und die Bedeutung von Schutzgebieten herausgestrichen. Mehr als 240.000 Euro stellt das Land Vorarlberg dafür im Jahr 2013 zur Verfügung.