Die Elektrobranche fordert angesichts der Coronakrise "dringend" eine Regelung für große Baustellen. "Wir wollen ja wieder arbeiten, wir wollen Geld verdienen, damit wir unseren Mitarbeitern einen fairen Lohn zahlen können", sagte der Bundesinnungsmeister der Elektrotechniker, Andreas Wirth, am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal" des ORF-Radio. "Aber wichtig ist die Sicherheit unserer Mitarbeiter."
Wer, wann, wo, wie: Regelungen gefordert
Dafür brauche es "endlich wirklich klare Regelungen, wer, wann, wo, wie arbeiten darf", ergänzte Wirth nach dem Treffen der Gewerkschaft Bau-Holz mit der Regierung am Montagabend, bei dem keine Einigung auf klare Linien erzielt werden konnte.
Derzeit arbeiten die Mitarbeiter von Wirths Betrieb im Burgenland nur auf kleinen Baustellen, wo sie allein und damit sicher tätig sein können. "Wir haben im Elektrohandel einen Rückgang von 80 Prozent und in der Installation einen Rückgang von 70 Prozent", sagte Wirth.
Sicherheitsabstand teilweise nicht möglich
Bei Installationsnotfällen und Störungen könnten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Entsprechende Empfehlungen seien den Mitgliedsbetrieben zugeschickt worden. Seine eigenen Mitarbeiter seien dafür geschult, berichtete Wirth: "Desinfektionsspray ist dabei, Handschuhe sind dabei und auch Mundschutz". Außerdem achteten die Elektriker seines Unternehmens darauf, dass der Sicherheitsabstand zur Kundschaft gewahrt bleibe und dass Kunden im Arbeitsbuch mit eigenem Kuli unterschreiben. Auch regelmäßiges Händewaschen und Werkzeugputzen gehören dazu.
Bei Gasthermen- oder Zählerkastentausch sei der Sicherheitsabstand allerdings nicht möglich. "Das zählt dann zur kritischen Infrastruktur, da kann der Ein-Meter-Abstand auch unterschritten werden."
(APA/Red)