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Großer Erfolg für die "Zauberflöte" am Vorarlberger Landestheater

Bregenz - "Dies Bildnis ist bezaubernd bunt" - in dieser Textvariante könnte Prinz Tamino seine berühmte Mozart-Arie in der neuen Bregenzer "Zauberflöte" singen. Er würde damit den Opernabend beschreiben, der am Freitag im Theater am Kornmarkt in Zusammenarbeit von Vorarlberger Landestheater und Symphonieorchester Vorarlberg (SOV) erstmals gegeben wurde. Die gelungene Produktion wird bis 5. März noch zehnmal aufgeführt.
"Zauberflöte" am Vorarlberger Landestheater

SOV-Chefdirigent Gerard Korsten am Pult erwies sich von der kraftvollen Ouvertüre an als zielbewusster und umsichtiger musikalischer Leiter des Abends, ließ das Orchester im Graben aufblühen und deckte dennoch die schlanken Stimmen auf der Bühne nie zu. Nicht ganz so klar war zunächst die Regie von Annegret Ritzel. Die Bühne (Siegfried E. Mayer) schien ins Requisitendepot verlegt, die fantasievollen Kostüme (Gera Graf) wirkten wie aus Fundus-Rücklagen kompiliert. Assoziationen zu einer abgetakelte Villa oder Harry Potters Geisterschloss kamen auf.

Unfreiwillige Komik ergab die Szene mit den “wilden Tieren”, sie wurden lediglich von zwei braven Jagdhunden an der Leine gemimt. Mit zunehmender Dauer entwirrte sich – wie auch bei Mozart – das Ganze, die Szene wurde klarer und nach Überwindung aller Bühnen-Prüfungen stand nach drei Stunden Mozart-Vergnügen dem umjubelten Finale nichts mehr im Wege. Das durchwegs junge Sängerensemble, der von Benjamin Lack bestens einstudierte Bregenzer Festspielchor, die von den Wiltener Sängerknaben gestellten “Drei Knaben” und nicht zuletzt das Orchester sowie das Leading Team erhielten vom Premierenpublikum jubelnden Applaus. Intendant Alexander Kubelka wirkte nach der Premiere sichtlich zufrieden und gelöst.

Bei der Verpflichtung der Protagonisten hat Korsten eine gute Hand bewiesen: Tenor Andreas Scheidegger war ein würdiger Prinz Tamino, Sopanistin Eva Mei eine nicht nur leidende Pamina, Esteline Kruger trotz etwas entstellendem “Hexen”-Outfit eine höhensichere Königin der Nacht und Daniel Borowski ein Sarastro mit solidem Bass. Bariton Thomas Zisterer verlieh dem Papageno bei aller buffonesken Spielfreude durchaus Tiefe und Ernsthaftigkeit, seine ersehnte Papagena war Christine Schneider. Auch die sogenannten Nebenpartien waren durchwegs hervorragend besetzt, z.B. die “Drei Damen” (Astrid Kessler, Judit Scherrer, Veronika Dünser), der schwarze Monostatos (Eberhard F. Lorenz) und nicht zuletzt die stimmlich wie schauspielerisch überaus präsenten Solisten der Wiltener Sängerknaben als “Drei Knaben”.

S E R V I C E:

“Die Zauberflöte” von Wolfgang Amadeus Mozart, Regie: Annegret Ritzel, Musikalische Leitung: Gerard Korsten. Koproduktion von Vorarlberger Landestheater und Symphonieorchester Vorarlberg im Kornmarkttheater Bregenz, weitere Aufführungen am 13., 16., 18., 20., 22., 24., 26.2. und am 1.,3., und 5. 3., http://www.landestheater.org; http.//www.symphonieorchester-vorarlberg.at

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