Große Unterschiede bei Verbraucherkraft in Osteuropa
Dies geht aus einer Studie die
Beratungsunternehmens RegioPlan hervor. Zum Vergleich: In Österreich
lagen die monatlichen Verbrauchsausgaben 2007 bei rund 2.800 Euro pro
Haushalt.
Die Verbrauchsausgaben in Slowenien liegen mit 1.700 Euro deutlich
über dem zweitplatzierten Land Kroatien mit knapp 1.000 Euro pro
Monat. Dahinter folgen Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Polen mit
Ausgaben zwischen 900 und 1.000 Euro. Zu den weniger entwickelten
“aufkommenden” Märkten zählen Rumänien, Bulgarien und Serbien mit
rund 400 bis 500 Euro an monatlichen Verbrauchsausgaben, geht aus der
Studie hervor.
Der Anteil der Lebensmittel am privaten Konsum ist umso höher, je
weniger entwickelt ein Land bzw. je geringer die Ausgaben insgesamt
sind. Je höher der Anteil ist, der für Essen ausgegeben wird, desto
schwächer entwickelt ist die Kaufkraft der Menschen, heißt es in
einer RegioPlan-Mitteilung von heute, Donnerstag.
In der Ukraine werden von den 214 Euro, die pro Monat zur
Verfügung stehen, 116 Euro für Lebensmittel ausgegeben. Das sind laut
Studie 54 Prozent. In Rumänien und Bulgarien liegt dieser Wert bei
knapp über 40 Prozent, in Serbien bei 36 Prozent. Im Mittelfeld, wo
der Anteil für Essen und Trinken bei etwa einem Viertel liegt, finden
sich Kroatien, Slowakei, Ungarn und Polen. Tschechien kommt auf etwa
20 Prozent, Slowenien auf 17 Prozent. Zum Vergleich: In Österreich
werden 18 Prozent der Verbrauchsausgaben für Ernährung ausgegeben.
In den vergangenen Jahren sind die Konsumausgaben auch in den
CEE-Ländern deutlich angestiegen, teilweise mit Wachstumsraten von
bis zu 10 Prozent. Der Nachholbedarf, vor allem an langlebigen
Konsumgütern wie Autos oder Wohnungseinrichtungen, sei auch nach wie
vor gegeben und sorge für weiteres Wachstum. Die Konjunkturkrise
schwäche diese Entwicklung nun massiv ab, so RegioPlan.
“In den kommenden Jahren werden die Konsumausgaben keinesfalls
mehr in dem Ausmaß steigen wie bisher”, erklärt Wolfgang Richter,
Geschäftsführer von RegioPlan Consulting. In Rumänien, Bulgarien oder
der Ukraine könnten die Ausgaben sogar stagnieren. Kurzfristig seien
sogar Rückgänge möglich, glaubt Richter.