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Große Nationen gaben sich in Quali für EURO 2008 keine Blöße

Bei den Qualifikationsspielen für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz am Samstagabend fast durchwegs keine Blöße gegeben.

Weltmeister Italien fuhr ebenso die eingeplanten drei Punkte ein wie „Vize“ Frankreich, Spanien, Portugal oder Deutschland. Einzig die Türkei leistete sich mit einem 2:3 gegen Bosnien-Herzegowina einen Fehltritt und verlor die Spitzenposition in Gruppe C an den regierenden Europameister Griechenland.

Auf bestem Weg Richtung EURO befindet sich weiter das polnische Team, das nach einem 3:1 in Aserbaidschan weiter mit fünf Punkten Vorsprung auf Portugal (2:1 in Belgien) und Serbien (2:0 in Finnland) auf der Spitzenposition der Gruppe A rangiert. Im Dreikampf der WM-Teilnehmer könnte Polen mit einem weiteren Pflichtsieg in Armenien am Mittwoch den Druck auf seine Verfolger weiter erhöhen.

Frankreich blieb mit einem 2:0 gegen die Ukraine im Schlager der Gruppe B zu Hause weiter ungeschlagen, Franck Ribery und Nicolas Anelka schossen die „Equipe tricolore“ zum Sieg. „Zu Beginn waren wir unsicher, haben aber dann den Rhythmus und unsere spielerische Qualität gefunden. Aber nun müssen wir gleich die Maschinen für Mittwoch ankurbeln“, meinte Teamchef Raymond Domenech mit Blick auf die nächste Heimpartie gegen Georgien. Die Ukraine zeigte im Kräftemessen mit dem Vizeweltmeister erstmals Schwächen und war ohne Andrej Schewtschenko und Sergej Rebrow offensiv ohne jegliche Wirkung.

Weltmeister Italien bot bei widrigen Bedingungen auf den Färöer wieder Zweckfußball zum Feinsten. Milans Champions League-Held Filippo Inzaghi ebnete der überlegenen, aber abschlussschwachen Squadra Azzurra mit zwei Toren die Führung, nach dem 1:2 durch Jacobsen zitterte sich der Favorit jedoch zu Sieg und Platz zwei hinter Frankreich. „Glücklicherweise gibt es Inzaghi“, titelte die „Gazzetta dello Sport“. Der weiter unter Kritik stehende Teamchef Roberto Donadoni blieb gelassen: „Was zählt ist der Sieg und die drei Punkte. Wir hatten Chancen auf mehrere Tore. Sicher, am Ende war es etwas schwierig.“

Europameister Griechenland profitierte durch den Ausrutscher der Türkei und luchste dem Erzrivalen vom Bosporus die Gruppe-C-Tabellenführung dank eines 2:0 gegen Ungarn ab. „Wir haben nun die Hälfte der Distanz erfolgreich zurückgelegt, aber auf uns wartet noch viel Arbeit und Schweiß, wenn wir und qualifizieren wollen“, analysierte Teamchef Otto Rehhagel trocken. Die Türken gingen in Sarajevo zwar zweimal in Führung, verloren das Spiel jedoch durch Konzentrationsschwächen: Kurz vor dem Pausenpfiff schoss Dzidic das 2:2, in der Schlussminute gelang Custovic der Siegestreffer. Bosnien-Herzegowina darf ebenso wie Norwegen (4:0 gegen Malta) wieder von der EURO träumen.

Über 44 Minuten lang musste Deutschland in der Gruppe D gegen San Marino anrennen, bevor dem Schalker Kuranyi das 1:0 gelang. Das Publikum in Nürnberg verabschiedete die Mannschaft erstmals unter Coach Joachim Löw mit Pfiffen in die Kabine. Danach trat der WM-Dritte aber so auf, wie erwartet und realisierte doch noch einen 6:0-Kantersieg. „Wir haben uns lange schwer getan mit einem Gegner, der sich mit Händen und Füßen gewehrt hat“, meinte Bundestrainer Joachim Löw. „Einige Spieler hatten zwei Wochen kein Spiel, wir brauchen den Rhythmus für das Mittwoch-Spiel gegen die Slowakei. San Marino war dafür ein Sparringspartner, wir haben uns ein bisschen heiß gelaufen.“ Der deutsche Rekordererfolg aus dem Jahr 1912 (16:0 gegen Russland) war außer Reichweite.

Tschechien muss nach einem enttäuschenden 0:0 in Wales um die Teilnahme an der EURO bangen. „Das Remis ist eine gefühlte Niederlage“, gestand Torwart Petr Cech, „Die Brückner-Elf bot Fußball zum Einschlafen“, befand die Zeitung „Blesk“ am Sonntag. Bedingt durch die Hilfe von der Nachbarinsel hat das spielfreie Irland nun wieder gute Chancen im Rennen.

In der Gruppe E kam Spitzenreiter Kroatien im sechsten Spiel zum fünften Sieg, das entscheidende Tor zum 1:0 in Estland schoss mit seinem sechsten Quali-Treffer der eingebürgerte Brasilianer Eduardo. Weiter gut im Rennen ist Israel, das nach dem 2:1 in Mazedonien punktgleich mit Russland (4:0 gegen Andorra) ist. Das Duo liegt weiter nur zwei Zähler hinter Kroatien.

Überschattet vom Spielabbruch in Kopenhagen blieb die Gruppe F. Spanien pirschte sich dank eines unspektakulären 2:0 in Lettland weiter an die Tabellenführung heran und liegt nun nur noch einen Zähler hinter Nordirland (13 Punkte). Rumänien zog in Gruppe G dank eines 2:1 in Slowenien mit den Niederlanden gleich (beide 14 Zähler), Bulgarien (12) liegt dank eines Berbatow-Doppelpacks in Weißrussland ebenfalls weiter im Rennen um die Startplätze.

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