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Großdealer aus dem Verkehr gezogen

BPD Wien
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Einen beachtlichen Schlag gegen die Suchtgiftkriminalität hat die Gruppe Hottowy vom Wiener Kriminalkommissariat West durchgeführt und nicht nur 15 Kilogramm Heroin und Kokain sichergestellt.

Die Beamten zogen auch zwei Großdealer aus dem Verkehr. Diese hatten alle zwei Wochen ca. diese Menge in der Bundeshauptstadt unter die Süchtigen gebracht, erzählte heute, Samstag, Oberstleutnant Georg Rabensteiner der APA.

Bereits seit Mitte des Vorjahres laufen die Ermittlungen gegen eine Nigerianische Organisation – Anfang April bekam man den Hinweis, dass eine größere Lieferung versteckt in einem Reifen in Wien ankommen sollte. Empfänger war ein 41-jähriger Meidlinger, der ebenso wie sein um ein Jahr älterer Freund aus Nigeria stammt und durch Heirat Österreicher geworden ist. Von der Polizei wurde ab 7. April das Grätzel rund um die Meidlinger Wolfganggasse observiert, da man die beiden Verdächtigen und ihre Wohnungen nicht kannte.

Dem 41-Jährigen wurde schließlich sein fehlendes Umweltbewusstsein zum Verhängnis: Am 12. April schleppte er den Reifen – einen durchaus eindrucksvollen und schweren 195er samt Felge – durch die Wolfganggasse und entsorgte das gute Stück kurzerhand im nächsten Gebüsch in der Fockygasse. Der Pneu war übrigens aufgeschnitten, eine Behandlung, die man einem neuen Reifen ansonsten nicht angedeihen lässt, so Rabensteiner.

Die Verdächtigen wurden nun observiert und kurzerhand die beiden Wohnungen gestürmt. Allerdings fand man zunächst kein Suchtgift. Das hatten die Verdächtigen nämlich in einem abgedeckten Einkaufswagen im Innenhof in der Wolfganggasse deponiert. Neben den beiden Männern wanderte auch die 58-jährige Ehefrau des 41-Jährigen hinter Gittern, da sie offenbar von dem schwungvollen Drogenhandel gewusst und mitgemacht hatte.

Das Trio gibt zu, was ihnen bereits nachzuweisen ist: Die bei der jüngsten Lieferung sichergestellten elf Kilogramm Heroin und die 4,3 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro. Bereits unters Volks gebracht sind 15 Kilogramm, die am 1. April in Wien ankamen, sowie 45 bis 50 Kilogramm von einer Lieferung Mitte März. Die beiden Männer sollen laut Rabensteiner bereits seit sieben Jahren derart aktiv sein – und das ohne eine einzige Vorstrafe.

Und noch eine Skurrilität: Die drei Verdächtigen freuen sich regelrecht, in Haft zu sein. Sie sind nämlich auf die gefährliche Idee gekommen, ihren Lieferanten ein Märchen aufzutischen, wonach die letzte Lieferung über 15 Kilogramm von der Polizei beschlagnahmt wurde. Die Drogen wollten sie später auf eigene Rechnung verkaufen. Dies passte den Gefoppten aber gar nicht – und sie drohten kurzerhand mit Mord. Nun ist das Trio Dank der Justiz im Landesgericht in Sicherheit…

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