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Grüne auf Draisine gegen 21er-Einstellung

Die Wiener Grünen haben Donnerstag die Schienen der Straßenbahnlinie 21 in der Leopoldstadt mittels pedalbetriebener Draisine befahren, um gegen deren Einstellung zu protestieren.

Wir Grüne treten für die Straßenbahn ein”, sagte Verkehrssprecher Ingrid Puller vor Journalisten. Die Linie 21 sei Opfer im Kampf U-Bahn gegen Straßenbahn, was Nachteile für die Anrainer bringe.

Umweltsprecher Rüdiger Maresch und der Leopoldstädter Bezirksvorsteher-Stellvertreter Adi Hasch strampelten sich ab, um Puller – beschützt von zwei Polizeiautobesatzungen – die Ausstellungsstraße auf und ab zu chauffieren. In einer improvisierten Pressekonferenz setzte es vor allem Kritik an der “kurzsichtigen Verkehrspolitik” von Wiener Linien und SPÖ. Eine Anrainerbefragung sei gemeinsam mit der ÖVP gekippt worden. Maresch: “Das zeigt, wie die SPÖ mit Anrainerwünschen umgeht. Sie pfeift darauf.”

Die Grünen sind für die Wiederinbetriebnahme des 21ers und gegen das Entfernen ihrer Geleise in der Ausstellungsstraße. Sie fordern den uneingeschränkten Vorrang für den öffentlichen Verkehr, einen neuen, günstigen “Öko-Tarif” von einem Euro pro Fahrt sowie weitere der am Vortag von den Wiener Linien angekündigten Straßenbahn-Durchgangslinien für Wien.

Die Wiener Freiheitlichen haben am Donnerstag per Aussendung das neue Straßenbahnkonzept der Wiener Linien begrüßt. Planungssprecher Herbert Madejski sah darin eine Vorleistung für die von der FPÖ lange geforderte U-Bahn-Linie U5. Entscheidend sei, dass der Westen mit dem Nordosten und – nach einmaligem Umsteigen – auch mit dem Süden der Stadt verbunden werde. Das freiheitliche U-Bahnkonzept präferiere genau diese Linienführung.

Die Wiener SPÖ hat den Grünen Aktionismus vorgeworfen. Die Wiener Linien würden ihr Verkehrsnetz nach realistischen Vorgaben gestalten, betonte Verkehrssprecher Karlheinz Hora in einer Aussendung. Das Stuwerviertel werde durch die Autobusline 82A weitaus besser erschlossen, als zuvor durch die Straßenbahn.

Die Vermeidung der Parallelführung von U-Bahn und Straßenbahn habe sich bewährt, so Hora unter Verweis auf die Meidlinger Hauptstraße sowie die inneren Bereiche von Mariahilfer Straße und Favoritenstraße. Er warf den Grünen eine “nach rückwärts gerichtete, inflexible und damit schädliche Glassturzpolitik” vor.

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