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Grün-weißer Arbeitssieg gegen Sturm

Rapid feierte am Sonntag einen hart erarbeiteten, aber vollauf verdienten 2:1-(1:0)-Heimerfolg gegen Sturm Graz. Bilder vom Spiel 

Die seit 1. Dezember 2007 daheim unbesiegten Hütteldorfer behaupteten damit den zweiten Tabellenplatz, der Rückstand auf den in Führung liegenden Erzrivalen Austria beträgt weiterhin einen Punkt.

Die klar überlegenen Rapidler gingen durch Hofmann (37./Elfmeter) in Führung, den Grazern gelang jedoch nach dem Wechsel wie aus dem Nichts der Ausgleich durch Hölzl (69.). Maierhofer machte im Finish mit dem 2:1 alles klar (81.), damit hat Rapid in den jüngsten 13 Liga-Heimspielen elf Siege und zwei Unentschieden erreicht. Sturm ist nunmehr seit vier Liga-Spielen sieglos und liegt auf Tabellenplatz sechs.

Die Rapidler zeigten von Anpfiff weg eine deutliche Reaktion auf die schwache und ideenlose Darbietung in Ried (0:1). Sicher auch, weil sich Sturm offensiver als Ried präsentierte und die Grün-Weißen dadurch mehr Platz zum Spielen vorfanden. Bei Sturm erreichte vor der Pause nur Schicklgruber Normalform, der Tormann-Routinier zeichnete sich bei Schüssen von Thonhofer (5., 34.), Hofmann (13., 27.) und Kavlak (35.) aus.

Bei einem Kopfball von Patocka wäre selbst Schicklgruber geschlagen gewesen, doch Schiri Schörgenhofer erkannte den Treffer wohl zu Unrecht wegen Abseits ab (27.). In der 36. Minute schlug sich die klare Überlegenheit der Hütteldorfer, die vor allem über die rechte Seite über Thonhofer und Hofmann ordentlich Druck machten, aber dann auch im Ergebnis nieder. Nach Hofmann-Flanke hinderten Feldhofer und Schaschiaschwili Maierhofer am Kopfball und es gab zurecht Elfmeter. Hofmann trat an und verwertete sicher ins linke Eck zu seinem fünften Saisontreffer.

Die enttäuschenden Grazer wurden erstmals in der 42. Minute gefährlich. Und auch da nur eher zufällig, der Ball sprang Haas auf den Fuß und von dort landete er an der linken Stange. Nach der Pause ließ Rapid die Zügel ein wenig schleifen und schaltete einen Gang zurück. Die Grazer, bei denen in der Pause Kobras den angeschlagenen Schicklgruber ersetzen musste, kamen etwas auf, allerdings ohne zwingend gefährlich zu werden.

Nach rund einer Stunde vergab Rapid durch Hofmann (59./Freistoß drüber), Kavlak (60./Außennetz) und Hoffer (62./drüber) drei Chancen auf die Entscheidung, die Nachlässigkeit sollte sich rasch rächen. Der kurz davor eingewechselte Stankovic spielte per Querpass auf Hölzl und dieser traf aus zehn Metern flach ins rechte Eck zum völlig überraschenden Ausgleich (69.). Hedl war damit geschlagen, ohne dass er zuvor wirklich ins Spiel eingreifen durfte.

Rapid-Coach Peter Pacult setzte dann auf totale Offensive und brachte Drazan, Boskovic und Gartler ins Spiel. Mehr als ein von Kobras gehaltener Boskovic-Freistoß (77.) und ein Maierhofer-Kopfball (78.) gelang jedoch zunächst nicht. Beim Siegestreffer ließ sich Sturm im Hanappi kurioserweise auskontern. Einmal mehr hatte der überragende Kapitän Hofmann seine Füße im Spiel, nach einem Querpass des Deutschen drückte Maierhofer den Ball nur mehr über die Linie (81.) und sorgte dafür, dass am Wahl-Sonntag zumindest die Grünen aus Hütteldorf etwas zu feiern hatten. Für den Rapid-Riesen war es der siebente Liga-Saisontreffer, das bedeutet Platz zwei in der Schützenliste.


Peter Pacult (Trainer Rapid): “Sturm ist eine Mannschaft, die wie wir den Weg nach vorne sucht. Auch wenn es knapp war, aber unter dem Strich geht der Sieg in Ordnung. Vor dem Elfmeter zum 1:0 fängt das schon damit an, dass wir das Spiel sehr gut öffnen. Ein Tor Vorsprung ist dann natürlich immer sehr dünn. Man darf nicht vergessen, dass das 1:1 der zweite Torschuss von Sturm war, der erste war in der 48. Minute durch Haas. Hofmann hat dann beim 2:1 die Ruhe gehabt und das Tor gut aufgelegt.”

Stefan Maierhofer (Torschütze Rapid): “Das war ein ganz klarer Elfmeter, normalerweise hätte es eine Gelbe oder Rote Kate wegen Torraubs geben müssen. Tore wie meines zum 2:1 sind oft die schwierigsten, da haben schon Spieler von ganz anderem Kaliber drüber oder daneben geschossen.”

Steffen Hofmann (Torschütze und Kapitän Rapid): “Momentan habe ich beim Elfmeter das Selbstvertrauen, dass ich weiß, dass ich den Ball ins Tor schieße. Spiele wie heute gegen Sturm machen mehr Spaß als Partien wie gegen Ried, weil da die andere Mannschaft auch Fußball spielen möchte.”

Franco Foda (Trainer Sturm Graz): “Lässt man die gesamten 90 Minuten Revue passieren, dann hat Rapid verdient gewonnen. Rapid war vor der Pause viel besser, danach haben wir aber ins Spiel gefunden und sind zum Ausgleich gekommen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass der Siegestreffer möglich war. Auf der zweiten Hälfte können wir aufbauen, so muss man auswärts auftreten. Muratovic ist nur einer von mehreren Sturm-Spielern, die derzeit nicht in Form sind. Niederlagen gehören zum Fußball, damit muss man umgehen können.

Daheim gegen Kärnten müssen wir jetzt aber unbedingt drei Punkte einfahren. Schicklgruber hat sich leider am Knie verletzt, er hat uns vor der Pause im Spiel gehalten, aber es ist zum Glück nicht so schlimm.”

Andreas Hölzl (Torschütze Sturm Graz): “Das war von der gesamten Mannschaft viel zu wenig, wir haben verdient verloren. Wir hätten uns mehr trauen müssen und aggressiver zu Werke gehen müssen. Jetzt müssen wir wieder einmal gewinnen, dann wird es wieder funktionieren.”


SK Rapid Wien – SK Sturm Graz 2:1 (1:0)
Wien, Hanappi-Stadion, 17.500 (ausverkauft), SR Schörgenhofer

Torfolge: 1:0 (37.) Hofmann (Foul-Elfmeter), 1:1 (69.) Hölzl, 2:1 (81.) Maierhofer

Rapid: Hedl – Thonhofer, Tokic, Patocka, Katzer – Hofmann, Heikkinen, Kulovits (72. Boskovic), Kavlak (71. Drazan) – Maierhofer, Hoffer (76. Gartler)
Sturm: Schicklgruber (46. Kobras) – Schaschiaschwili, Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki – Hölzl, Kienzl, Hlinka (68. Stankovic), Jantscher (84. Beichler) – Haas, Muratovic

Gelbe Karten: Heikkinen, Maierhofer, Tokic bzw. Hlinka
Die besten Spieler: Hofmann, Thonhofer bzw. Schicklgruber

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