Rehhagel war vor sechs Jahren beim sensationellen EM-Triumph der gefeierte Held der Griechen. Der 71-jährige Deutsche wurde zum Ehrenbürger von Athen und zum Griechen das Jahres 2004 ernannt. Vom einstigen Ruhm ist aber wenig geblieben. Nach der enttäuschenden EM 2008 in Österreich und der Schweiz (0 Punkte, 1:5 Tore) wurden Kritik und Rücktrittsforderungen geäußert, nach der Niederlage gegen Südkorea sind sie nicht mehr zu überhören.
Griechischen Medien zufolge hat Rehhagel gegenüber seinen Spielern den Abschied auch schon angedeutet. “Es kann sein, dass wir in einigen Tagen nicht mehr zusammen sind”, soll er gesagt haben.
Vorerst gilt es aber, die letzte Chance auf den Aufstieg zu wahren. Rehhagel wird voraussichtlich einige Umstellungen vornehmen. “Wir müssen das erste Spiel analysieren, die richtigen Schlüsse daraus ziehen und versuchen, uns zu verbessern”, erklärte der Griechen-Teamchef. Stürmer Dimitris Salpingidis glaubt daran, dass die seit Jahren praktizierte Defensivtaktik erfolgreich sein wird. “Wir haben in den vergangenen Jahren in wichtigen Spielen gezeigt, dass wir eine kompakte Verteidigung haben und wir mit schnellen Kontern spielen. Das müssen wir wieder tun”, erklärte er.
Nigeria steht zwar ebenfalls ohne Punkt da, allerdings kam dies gegen die von Superstar Lionel Messi angeführten Argentinier nicht überraschend. Mit einem Erfolg über Griechenland würde es für die Afrikaner am nächsten Dienstag zum Aufstiegs-Duell mit Südkorea kommen.
Die Statistik zeigt für Nigeria eine freundliche Bilanz. All ihre vier Siege bei WM-Endrunden haben die Nigerianer gegen europäische Mannschaften erreicht: 1994 gegen Bulgarien und Griechenland (2:0 in Boston), 1998 gegen Spanien und Bulgarien. Die WM-Bilanz der Griechen ist dagegen ernüchternd: Bei ihrem WM-Debüt 1994 in den USA verabschiedeten sie sich mit 0 Punkten und 10 Gegentreffern, bei ihrer zweiten Teilnahme in Südafrika setzten sie die Serie gegen Südkorea (0:2) fort.