Greta Thunberg steht in London vor Gericht

Greta Thunberg wird in London wegen angeblicher Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt, da sie bei einer Protestaktion den Anweisungen der Polizei nicht gefolgt sein soll. Die Anhörung dauerte weniger als eine Stunde und der eigentliche Prozessbeginn wurde für den 1. Februar festgelegt.
Thunberg bei Protest in London im Oktober festgenommen
Thunberg kam zuvor von einer Gruppe von Reportern und Kameras am Gerichtsgebäude in London begleitet. Zu Beginn der Anhörung identifizierte sie sich mit ihrem Namen und Geburtsdatum. Ihr Anwalt stellte einen Antrag, dass sie aufgrund von Bedrohungen ihre Adresse in Schweden nicht angeben musste. Mitte Oktober wurde Thunberg vorübergehend in London festgenommen, nachdem sie und andere Klimaaktivisten sich geweigert hatten, während eines Protests eine Straße freizugeben und stattdessen auf dem Gehsteig zu demonstrieren. Kurz nach ihrer Festnahme nahm Thunberg erneut an einem Protest in London teil. Am Mittwoch versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude etwa zwölf Demonstrantinnen und Demonstranten von Greenpeace und der Gruppe Fossil Free London. Sie forderten ein Ende der Ausbeutung fossiler Energieträger. Auf ihren Plakaten waren Botschaften wie "Make Polluters Pay" zu lesen, was so viel bedeutet wie "Lasst die Verursacher der Umweltverschmutzung zahlen".
Kritik an Thunberg nach Anti-Israel-Aussagen
Thunberg geriet in die Kritik aufgrund ihrer Position im Nahostkonflikt. Anders als andere Angeklagte und Unterstützerinnen trug sie kein Palästinensertuch um den Hals. Bei einer Klimademonstration in Amsterdam hatte sie zuvor betont, dass die Klimabewegung die Stimmen der Unterdrückten unterstützen müsse und sich mit einem Palästinensertuch gezeigt. Thunberg und Fridays For Future International haben sich während des jüngsten Konflikts zwischen Israel und der Hamas auf die Seite der Palästinenser gestellt, während sich FFF in Österreich und Deutschland davon distanziert haben. Bereits vor über zwei Wochen hatte sich Fridays For Future Austria nach israelfeindlichen Aussagen auf dem internationalen Instagram-Account der Bewegung deutlich gegen Antisemitismus ausgesprochen. Auch der deutsche Ableger von FFF hatte sich von israelfeindlichen Äußerungen distanziert.
(APA/Red)