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Greta - Kritik und Trailer zum Film

Für seinen Film "Greta" schickt Oscar-Preisträger Neil Jordan sein Starduo Chloe Grace Moretz als Frances und Isabelle Huppert in der Titelrolle in einen Psychothriller um emotionale Verluste und Suche nach Ersatz.

Ein Film mit dem Titel “Greta” könnte in jugendbewegten Zeiten Anhänger von Klimaaktivistin Greta Thunberg auf falsche Kino-Fährten locken. Doch statt der engagierten Schwedin agiert dort eine undurchsichtige Französin. Isabelle Huppert spielt im Film von Oscar-Preisträger Neil Jordan eine recht liebenswerte Frau – mit problematischem Hang zur schwer gestörten Mörderin. Ab Freitag im Kino.

Greta – Kurzinhalt zum Film

Frances (Chloe Grace Moretz) findet eine Handtasche in der New Yorker Subway. Über einen Hinweis in der Tasche kommt sie auf die Besitzerin Greta (Huppert). Die scheinbar reizende ältere Dame lädt auch gleich zum Tee. Die beiden jeweils nach Schicksalsschlägen an sich und der Welt zweifelnden Frauen verstehen sich prächtig. Zudem ist Greta noch Klavierlehrerin und kann Frances so ein paar wohlige Stunden am Piano verschaffen.

So weit, so heimelig, die Fallhöhe ist erreicht, als Frances zufällig eine ganze Reihe identischer Handtaschen-Köder in einem Kasten von Greta findet. War alles von Greta geplant und eingefädelt? Was will die ältere Dame? Die junge Frau bricht den Kontakt ab. Doch so leicht geht das nicht. Greta wird schnell übergriffig und geistert als unberechenbare Stalkerin durch Frances’ bald angsterfülltes Leben.

In der schwer lösbaren Konstellation – noch hat Greta nichts verbrochen – können organisierte Kräfte wie Arbeitgeber oder Polizei nicht helfen. Frances gerät schließlich erneut in Gretas Haus, damit in deren Finger und schließlich gefesselt in einen hinter Gretas Piano versteckten Raum. Es folgt eine erniedrigende Gefangenschaft, während die tyrannische Greta ihr Opfer als Tochterersatz zu unterwerfen versucht.

Greta – Die Kritik

Mit Jungstar Moretz und der Schauspielikone Huppert hat Regisseur Jordan (erhielt seinen Academy Award für das Drehbuch von “The Crying Game”) ein glänzend mit- wie gegeneinander agierendes Frauenpaar gefunden. Beide füllen ebenso die emotionalen wie die schrecklichen Phasen dieser schwer zu durchschauenden Beziehung mit glänzendem Spiel aus. Dass auch die Nebenrollen durchweg überzeugen, könnte den Film zu einem packenden Thriller machen – wären da nicht unfassbar banale Lücken in Logik oder Dramaturgie.

Ein Beispiel: Frances fährt ein megacooles Fahrrad. Entweder kurvt sie damit durch die riesige Wohnung von Mitbewohnerin Erica oder sie durchstreift auf dem hippen Gefährt die Straßen von New York. Auf dem Weg zu Gretas Haus in einem Hinterhof stellt Frances ihr Rad an der Wand des Vorderhauses ab. Ohne Schloss. Mitten in New York. Hallo?! Damit sind erstmal die nächsten zwei Minuten jenseits des Films der Frage gewidmet, in welcher Großstadt dieser Welt so etwas ohne Diebstahl funktionieren soll.

Oder: Im emotionalen Auf und Ab diverser Showdowns scheint das Monster in Greta-Form gleich zweimal praktisch besiegt. Aber ihre Gegner lassen sich auf simpelste Art und Weise überrumpeln – während in den Kinosesseln nur ungläubiges Kopfschütteln bleibt.

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(APA/Red)

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