Das Treffen findet im Grenzschloss Mokrice statt, teilten kroatische Medien am heutigen Freitag mit. Auch die Außenminister der beiden Länder, Samuel Zbogar (Slowenien) und Gordan Jandrokovic (Kroatien), nehmen am Treffen teil.
Unterdessen verabschiedete das kroatische Parlament einstimmig einen Beschluss, wonach der “Versuch Sloweniens, die Grenzen zu präjudizieren”, zurückgewiesen werde. Eine am Mittwochabend vom Laibacher Parlament beschlossene Resolution zum slowenisch-kroatischen Grenzverlauf sei “unannehmbar”. Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag sei “die beste Lösung” zur Beseitigung der Grenzprobleme, hieß es weiter im Beschluss.
Das slowenische Parlament hatte am Mittwochabend mit überwältigender Mehrheit eine Resolution verabschiedet, wonach Slowenien am Tag der Unabhängigkeitserklärung beider Staaten von Belgrad, dem 25. Juni 1991, “unter anderem Hoheitsrechte in den Weilern am linken Dragonja-Ufer und in Gebieten am linken Mur-Ufer bei Hotiza hatte, dass Slowenien territorialen Zugang zu internationalen Gewässern und die Hoheit über die gesamte Bucht von Piran hatte”. Alle diese Punkte werden von Kroatien bestritten, das die Landgrenze in seinem Sinne – mit Mur und Dragonja in den strittigen Gebieten als Grenzflüssen – als festgelegt ansieht und die Hälfte der Bucht von Piran für sich beansprucht. Bisher hatte die slowenische Position stets gelautet, dass die Grenze in diesen Gebieten noch nicht festgelegt sei.
Die Eskalationsspirale zwischen Kroatien und Slowenien hatte sich mit dem Veto Sloweniens auf den Großteil der kroatischen EU-Beitrittsverhandlungen am 19. Dezember zu drehen begonnen. Ljubljana argumentierte, dass Zagreb auf EU-Ebene Dokumente vorgelegt habe, die den seit der Unabhängigkeitserklärung beider Staaten von Jugoslawien am 25. Juni 1991 ungeklärten Grenzverlauf präjudizieren würden. Seit dem EU-Veto liefern sich die beiden Regierungen verbale Scharmützel, flankiert von nationalistischen Tönen der Rechtsaußenparteien.