Grenzgänger-Geschichten im W*ORT

Lustenau. Die Literaturreihe Grenzgänger – eine Kooperation der Bibliothek und der Kulturabteilung startete mit Daniel Zipfels: „Eine Handvoll Rosinen“. Das Buch erzählt die Erlebnisse des Fremdenpolizisten Ludwig Blum und des Dolmetschers Nejat Salarzai, der außerdem als ein mit allen Wassern gewaschener Schlepper fungiert. Autor Daniel Zipfel kennt sich aus in der Materie, Blum spielt die Hauptrolle in einem Spiel, in dem es keine Gewinner gibt. Im W*ORT wurden die Zuhörer mit dramatischen Flüchtlingsgeschichten konfrontiert und einem Ludwig Blum, der neben dem Dienst nach Vorschrift auch auf sein Herz hören möchte.
Nur ja keine Heimeligkeit
Persönliche Gefühle sind nicht angebracht, wenn Ludwig Blum eine Abschiebung vorzunehmen hat. Nur den Blicken der Asylsuchenden ausweichen, die Vorgaben der Behörden strikt befolgen, nichts anderes bleibt dem Fremdenpolizisten übrig. Die Geschichte spielt im Österreich des Jahres 2003, das sich unter asylpolitischen Aspekten nicht stark vom heutigen Österreich unterscheidet. Mit eindrücklichen Worten schildert der Autor die Problematik rund um die Asylpolitik. Das Publikum ließ sich von Daniel Zipfel mitreißen in eine dramatische Welt – geprägt von Angst und Flucht. Musikalisch begleitet wurde die abendliche Lesung von Goran Kovacevic auf dem Akkordeon.