Olympia-Gold, Weltmeistertitel und 32-Weltcupsiege sind Schlierenzauer offenbar nicht genug. Ganz im Gegenteil. Mit seinen vornehmlich auf “Tour” gemachten Schnappschüssen sucht er seinen Fans einen anderen Blickwinkel zu vermitteln. “Ich will die Welt und die Welt um mich zeigen”, sagte Schlierenzauer, der vor seinen eigenen Werken in neuer Rolle posierte. “Das ist schon sehr ungewöhnlich.”
Das Publikum – unter dem sich am Donnerstag auch Ex-ÖSV-Sportdirektor Anton Innauer und Andreas Goldberger befanden – hatte er beim Abdrücken allerdings gar nicht im Hinterkopf. “In erster Linie habe ich die Fotos für mich gemacht und nicht für die Leute. Weil es ein tolles Hobby ist.” Dass gerade für Sportler das Eis der Künste ein glattes ist, macht ihm kein Kopfzerbrechen. “Das ist ja das Schöne an der Kunst, dass es den einen gefällt und den anderen nicht”, sagte der Stubaier, sonst an die – fast – objektive Jagd nach der Höchstweite gewohnt.
Betrachter könnten in den Bildern eine gewisse Trostlosigkeit und Leere erkennen. Die überwältigende Anzahl zeigt leblose, teils ihres einstigen Glanzes beraubte Objekte, Menschen tauchen nur als Fußnoten auf. “Im Moment drücke ich einfach ab”, meinte Schlierenzauer, “aber man kommt beim Betrachten sicher ein bisschen zum Nachdenken.”
Alle Bilder sind Einzelstücke und können für einen guten Zweck um je 350 Euro erworben werden, an den Tagen der Ausstellung direkt in der Galerie und im Webshop unter www.gregorschlierenzauer.at. Der Reinerlös aus dem Verkauf der 70x100cm großen Exponate kommt Wings for Life (www.wingsforlife.com), einer Stiftung für Rückenmarksforschung, zugute. Am Freitag (29.10.) wird es von 09.00 bis 10.00 Uhr auch eine Autogrammstunde des Sportlers geben.