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Greenpeace-Marktcheck: Kaum Bio-Kaffee in Österreichs Supermärkten

Greenpeace hat einem Marktcheck zum Thema Bio-Kaffee und Co. gemacht
Greenpeace hat einem Marktcheck zum Thema Bio-Kaffee und Co. gemacht ©Pixabay (Sujet)
Wie Greenpeace in einem "Marktcheck" aufdeckt, muss man Bio-Kaffee in heimischen Supermärkten "mit der Lupe suchen". Umweltschädliche Kapseln, Pads und Tabs machen mehr als die Hälfte des Angebots aus.
Eigenmarken von Supermärkten top
Fleisch im Marktcheck

In Österreichs Supermarkt-Regalen gibt es zwar bis zu 270 verschiedene Kaffee-Artikel, doch das Angebot an fairem Bio-Kaffee ohne aufwendige Verpackung ist mit fünf Prozent verschwindend gering. Zu diesem Ergebnis ist der "Marktcheck" von Greenpeace gekommen, den die Umweltorganisation am Montag veröffentlicht hat.

Unüberschaubare Kaffee-Auswahl in den Supermärkten

"Die Auswahl an Kaffee in den Supermärkten ist schier unüberschaubar. Aber empfehlenswerte Bio-Produkte, die fair produziert sind und ohne Kapseln, Pads und Tabs auskommen, muss man mit der Lupe suchen", kritisierte Lisa Panhuber von Greenpeace Österreich. Empfehlenswert sei Bio-Kaffee mit Fairtrade-Zertifizierung, der nicht einzeln verpackt ist. Angeboten wird laut Greenpeace meist unter der Eigenmarke der Supermärkte oder von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit "EZA".

Im Gegensatz dazu würden umweltschädliche Kapseln, Pads und Tabs mittlerweile mehr als die Hälfte aller Produkte ausmachen. Wobei der Trend zu Kapseln und Co in den vergangenen Jahren sogar zugenommen habe. Greenpeace-Untersuchungen aus dem Jahr 2018 zufolge betrug der Anteil 50 Prozent, nun sind es 53 Prozent. Dies lasse die Müllberge wachsen.

Kaffee-Kapseln aus Aluminium besonders problematisch

Vor allem vor den Kapseln aus Aluminium wurde gewarnt. Denn deren Herstellung sei besonders umweltschädlich. "Es braucht viel Energie und Rohstoffe sowie unglaubliche Mengen an Natronlauge, um Aluminium zu gewinnen", kritisiert die NGO. Zurück blieben hochgiftige Abfallprodukte und zerstörte Regenwälder wie etwa in Brasilien. Das stehe in keinem Verhältnis zur Verwendung als Wegwerf-Verpackung.

Greenpeace erinnerte daran, dass die Wahl des Kaffees entscheidend ist. Denn der Heißhunger auf das Produkt nehme weltweit zu: "Die Produktionsmengen müssten bis zum Jahr 2050 verdreifacht werden, um die prognostizierte Nachfrage zu erfüllen."

Greenpeace-Marktcheck: Warum Bio-Kaffee zu bevorzugen ist

Bio-Kaffee, der auch fair hergestellt werde, trage dazu bei, Regenwaldzerstörung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen möglichst zu vermeiden. Lobend im Marktcheck wurde übrigens die Supermarktkette "Interspar" hervorgehoben - "dank einer kleinen, aber feinen Auswahl an Bio-Kaffee mit Fairtrade-Zertifizierung".

(APA/Red)

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