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Amazon: Verkaufspraktiken wettbewerbswidrig?

Amazon ändert Umgang mit Händlern
Amazon ändert Umgang mit Händlern ©APA (dpa)
Das EU-Kartellamt nimmt die Verkaufspraktiken des Online-Händlers Amazon unter die Lupe.
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Streik bei Amazon
Greenpeace protestiert gegen Amazon

Gegen das US-Unternehmen werde eine Untersuchung wegen eventuellem wettbewerbswidrigen Verhalten auf seiner Verkaufsplattform eingeleitet, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.

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Amazon habe eine doppelte Funktion: Zum einen verkaufe das Unternehmen als Einzelhändler Produkte auf seiner Website, zum anderen stelle es einen Online-Marktplatz zur Verfügung, über den unabhängige Händler ihre Produkte direkt an Verbraucher verkaufen können. Bei letzterem sammle Amazon Daten über die Aktivitäten auf seiner Plattform. Nach ersten Erkenntnissen scheine Amazon wettbewerbssensible Informationen über Marktplatzhändler, ihre Produkte und die Transaktionen zu nutzen, erläuterten die EU-Kartellwächter.

In getrennten Verfahren des deutschen Bundeskartellamtes und der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wegen der Geschäftsbedingungen auf dem Marktplatz hatte der US-Online-Riese zuvor eingelenkt. Amazon wird Mitte August die Geschäftsbedingungen ändern und den Marktplatzhändlern mehr Rechte eingeräumt.

Proteste von Greenpeace auf Amazon-Dach

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben unterdessen ihren Protest auf dem Dach des Logistikzentrums von Amazon im deutschen Winsen/Luhe beendet. Am Mittwoch kurz nach Mitternacht verließen die Demonstranten friedlich das Dach, wie die Polizei mitteilte. Die Personalien wurden festgestellt - die Aktivisten erwarten nun Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs.

36 Demonstranten hatten nach Angaben der Umweltorganisation für zweieinhalb Tage auf dem Dach des Amazon-Standorts ausgeharrt. Mit der Aktion wollten sie gegen die Vernichtung neuer Waren protestieren, die der Online-Händler als Retouren zurücknimmt. Anlass der Proteste von Greenpeace war der "Prime Day", bei dem Amazon am Montag und Dienstag mit besonderen Rabatten geworben hatte.

Neben den Protesten von Greenpeace gab es noch weitere Menschen, die am Amazon Prime Day auf die Straßen gingen, um gegen das Unternehmen zu demonstrieren. In New York war das Ziel der Demonstrationsmärsche ein Gebäude, das im Besitz von Amazon-Gründer Jeff Bezos ist.

(APA/dpa/ag./Red.)

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