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Greenland - Kritik und Trailer zum Film

Wenn sich ein riesiger Komet im direkten Anflug auf die Erde befindet, wenn sich Massen in Panik in Bewegung setzen, dann kann es durchaus sein, dass all dies Teil einer amerikanischen Kinoerzählung ist. So auch in diesem Fall eines Films mit Gerard Butler in der ziemlich anstrengenden Hauptrolle. Er gibt einen ohnehin gestressten Bauingenieur, der hier nun nicht nur versuchen muss, seine Ehe wieder ins Reine zu bringen, sondern es zugleich auch mit einem allzu tödlichen Himmelskörper zu tun bekommt.

Zur Eröffnung des Zweistünders steht Gerard Butler auf einem unfertigen Hochhaus: "Irgendwas ist immer", grummelt der von ihm gespielte, schlecht gelaunte Bauingenieur John. Dass er damit gehörig untertreibt, dass noch die unglaublichsten Herausforderungen auf ihn warten in diesem Katastrophen-Film, das freilich kann die Hauptfigur in diesem Moment nicht ahnen. Am Freitag kommt das Spektakel "Greenland" ins Kino.

Greenland - Kurzinhalt zum Film

Das Duo hinter dem Actionfilm kennt sich schon: Erst 2019 drehten Butler und Regisseur Ric Roman Waugh gemeinsam "Angel Has Fallen", ein ebenfalls nervenzehrendes, actionreiches Werk. Ganz allein steht Butler hier nun aber nicht vor der Kamera: Seine Filmfrau Allison, gespielt von Morena Baccarin, kennt man vielleicht aus der Serie "Homeland", vielleicht aus dem Film "Deadpool".

Kaum zu Hause, geht es für Protagonist John weiter mit dem Stress. Seine Frau und er haben sich getrennt, ab und zu aber darf er den siebenjährigen Sohn Nathan sehen - und bei der geplanten Hausparty ordentlich mitanpacken. Während des Zusammentreffens mit Nachbarn mehren sich die schlechten Nachrichten im Fernsehen: Ein Komet rast auf die Erde zu und ist deutlich gefährlicher als zunächst angenommen.

Bald finden sich Nathan, Allison und John in ihrem SUV wieder, auf dem Weg zu Flugzeugen, mit denen sie und andere zu Bunkern in Grönland gebracht werden sollen. Die lieben Nachbarn dürfen leider nicht mit an Bord. Keiner weiß warum, anscheinend hat die amerikanische Regierung nur einige Menschen auserwählt, die die anstehende Katastrophe überleben sollen.

Im Radio ist die Rede vom Zusammenbruch des Landes, Tampa in Florida ist schon zerstört, in anderen Staaten rund um den Globus sieht es kaum besser aus. Und dann werden die Drei - Nathan, John und Allison - auch noch auf mehr als brutale Weise voneinander getrennt.

Greenland - Die Kritik

Wie schnell Menschen im Angesicht eines Desasters ihr Mitgefühl ablegen, wie schnell sie in den Überleben-ist-alles-Modus schalten, das führt "Greenland" mit so übertriebenen wie teils dann doch beeindruckenden Bildern vor Augen. Gerade in der ersten Stunde mutet das Actionstück denn auch ein wenig wie ein Sozialexperiment an: Wer behält sie am längsten: seine Menschlichkeit?

Während Butler, so wie zuletzt in "Angel Has Fallen", auch diesmal seine starken Momente hat, hat Regisseur Waugh für Morena Baccarin in diesem Film kaum mehr vorgesehen als den immer gleichen, mal fragenden, mal verzweifelten Gesichtsausdruck. Dass dem mit großer Geschwindigkeit auf die Erde zurasenden Kometen nebenbei auch noch die Aufgabe zukommt, die Ehe des Filmpaares zu kitten, ist so uramerikanisch wie fast schon rührend.

Bleibt die Frage, ob sich in diesen Zeiten genug Leute finden, die sich ins Kino begeben, um dort auf großer Leinwand zu sehen, wie Apotheken geplündert werden, wie unser Planet durch unzählige Kometensplittereinschläge noch zusätzlich versehrt wird. In einigen Ländern indes ist der Film bereits im Sommer angelaufen - und soll insgesamt schon, für Coronazeiten durchaus respektable, 31 Millionen Dollar eingespielt haben.

Der schönste, der beschaulichste Moment in diesem irren und immer wieder (auf wohl nicht ganz freiwillige Art) komisch-grotesken Film jedenfalls kommt, als wir endlich das titelgebende "Greenland" in einer wunderbaren Vogelperspektive sehen. Dass es sich dabei wohl nicht um Grönland, sondern, glaubt man dem Abspann, viel eher um Island handelt, sei diesem auch sonst nicht immer gänzlich glaubwürdigen Film allemal verziehen.

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(APA/Red)

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