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Grazer Oper startet mit "Tristan und Isolde" in die Saison

Mit Wagners "Tristan und Isolde" startet die Grazer Oper die Saison 2016/17. Die Liebestragödie wird mit Nachwuchskräften in Regie und auch teilweise bei den Sängern besetzt. Puccinis "La Rondine" wird in der Inszenierung von Rolando Villazon erstmals gezeigt. Als Musical gibt es "Chess" von den Abba-Sängern Benny Andersson und Björn Ulvaeus, die Operette ist mit der "Zirkusprinzessin" vertreten.


19 Jahre nach der letzten Produktion wagt sich die Oper wieder an Richard Wagners tragische Liebesgeschichte “Tristan und Isolde”. Das Stück war ein “Wunschtraum” von ihm, so Chefdirigent Dirk Kaftan bei der Programmpräsentation am Dienstag. Premiere ist am 24.9., inszenieren werden die Gewinnerinnen des Ring-Award, Verena Stoiber und Sophia Schneider. Als Isolde wird Gun-Brit Barkmin ihr Debüt geben, den Tristan singt Zoltan Nyari, der bereits in Graz in “Die tote Stadt” zu sehen war. Noch mehr unglückliche Liebe gibt es bei Charles Gounods “Romeo et Juliette” (Premiere: 5.11.) und auch in “La Rondine” (ab 12.1.2017) ist dem Liebespaar kein Happy End beschert. Die Puccini-Oper wird in einer Produktion der Deutschen Oper Berlin erstmals in Graz gezeigt, Regie wird Rolando Villazon führen. Letal enden die Beziehungsprobleme auch in “Norma”, Bellinis Römerdrama in der Regie von Florentine Klepper, deren “Luisa Miller” heuer beim Publikum viel Anklang fand.

Musicalfreunde sollten bei “Chess” auf ihre Kosten kommen, das Werk der beiden Abba-Sänger wurde zwar schon unzählige Male umgearbeitet, doch die Musik ist immer noch qualitätsvoll, auch wenn die Thematik rund um den Kalten Krieg etwas veraltert erscheint (Premiere: 15.10.). Dafür dürfte mit Kalmans Operette “Die Zirkusprinzessin” (ab 11.2.2017) zeitlose Unterhaltung auf dem Programm stehen. Einen ungewöhnlichen Doppelabend gibt es mit Alexander Zemlinskys “Der Zwerg” und Luigi Dallapiccolas “Der Gefangene”. Das Ballett unter Jörg Weinöhl bringt eine eigene “Nussknacker”-Version vor Weihnachten sowie einen Bach-Abend und mehrere kleinere Projekte.

Die Frage nach dem Verbleib oder Abgang von Dirk Kaftan als Orchesterchef blieb auch diesmal unbeantwortet. Kaftan verließ nach der Aufzählung aller Produktionen fluchtartig den Raum, um zu einer Probe zu eilen, und Nora Schmid zeigte sich auf Nachfrage eher zugeknöpft. Das Pressebüro der Stadt Bonn hatte auf APA-Anfrage am Montag erklärt, dass Kaftan am 25. Februar “zum Generalmusikdirektor in Bonn bestellt” wurde und derzeit Vertragsverhandlungen geführt werden.

Für die nächste Saison steht Kaftan jedenfalls noch zur Verfügung und wird neben dem Eröffnungskonzert auch das Neujahrskonzert unter dem Motto “Schlag nach bei Shakespeare” leiten. Erstmals gibt es auch eine enge Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Graz, mit der man vier kurze Opern an unterschiedlichen Plätzen verwirklichen wird.

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