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Grazer gewann deutschen Menschenrechts-Filmpreis

Mit dem trickreichen Kurzfilm "Finde den Fehler" wirbt der Verein "all inclusive" im Internet für die Gleichbehandlung homosexueller Paare. Dafür bekommen der Verein und der Macher des Films, der Grazer Gerhard Prügger, den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis in der Kategorie "Amateure", wie die Veranstalter am Samstag in Nürnberg mitteilten.


In dem Film ist in der linken Bildschirmhälfte ein homosexuelles Liebespaar zu sehen, in der rechten ein heterosexuelles. Die Zuschauer sollen innerhalb von gut 60 Sekunden den Fehler finden. Doch scheinbar läuft bei beiden Paaren alles exakt gleich ab – sogar die intimen Gesten. Am Ende wird der “Fehler” gezeigt: Eine Porzellan-Skulptur stand unterschiedlich auf den Wohnzimmertischen der Paare. “Die Auflösung führt vor Augen, wie sehr wir in Schablonen über Homo- und Heterosexuelle denken”, heißt es in der Begründung der Jury. 

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird alle zwei Jahre verliehen. Die Preise sind in sechs Kategorien mit jeweils 2500 Euro dotiert. Insgesamt gab es diesmal mehr als 400 Einsendungen – etwa doppelt so viele wie 2012. Prügger erklärte, sein Preisgeld dem Kurzfilmwettbewerb zeitim:puls spenden zu wollen, für den er “Finde den Fehler” ursprünglich gedreht hatte. Zeitim:puls wendet sich speziell an Jugendliche und zeichnet Filme aus, die sich für gesellschaftliche Diversität und gegen Intoleranz einsetzen.

Ausgezeichnet wurden zudem Anna Frances Ewert und Falk Müller in der Kategorie (Filmhochschule) für eine Dokumentation über eines der größten Roma-Ghettos in Bulgarien sowie die Filmemacherin Behrooz Karamizade in der Sparte “Bildung” mit “Bahar im Wunderland”, die Geschichte eines jungen Mädchens, das kein Kind mehr sein darf, weil es mit seinem Vater auf der Flucht von Syrien nach Deutschland ist.

Im Bereich “Magazinbeitrag” geht der Preis an Caroline Walter und Bertram von Boxberg. In ihrer achtminütigen Dokumentation “Yussuf – Die Geschichte einer Flucht” geht es um einen Flüchtling aus Somalia, der in die Hände einer Schlepperbande geriet. Den Preis in der Kategorie “Kurzfilm” erhält Guido Holz für “Mohammed auf der Flucht”. Mohammed ist ein 13 Jahre alter Bub, der nach seiner Flucht aus Syrien in einem kleinen Zelt aus Plastikplanen in der Türkei leben und schlafen muss.

Der Filmemacher Marc Wiese ist erster Preisträger der neuen Kategorie “Langfilm”. In seiner Doku “Camp 14 – Total Control Zone” geht es um einen Mann, der im November 1983 als Kind zweier Häftlinge in dem nordkoreanischen Umerziehungslager Camp 14 geboren wurde – und damit vom Tag seiner Geburt an politischer Gefangener war.

INFO: “Finde den Fehler” unter http://dpaq.de/HINph.

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