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Gratis-Software von Google und Sun

Software gratis - mit diesem Konzept wollen die US-Internetsuchmaschine Google und der Computerkonzern Sun Microsystems den übermächtigen Rivalen Microsoft angreifen.

Die beiden Unternehmen kündigten am Dienstag (Ortszeit) an, allen Internet-Nutzern das Open-Office-Paket von Sun schmackhaft machen zu wollen. Das Software-Paket ist eine kostenlose Alternative zu Microsoft Office mit seiner weit verbreiteten Textverarbeitung Word und der Tabellenkalkulation Excel. Im Gegenzug will Sun die Google-Suchmaschine fördern.

Sun-Chef Scott McNealy zeigte sich überzeugt, dass die Gratis-Software durch die Zusammenarbeit mit Google einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen könne und die Wahlmöglichkeiten für Nutzer erhöhen werde. Sun gestand Google im Gegenzug das Recht zu, Open Office weiterzuentwickeln. Bei dem Softwarepaket handelt es sich um eine so genannte Open-Source-Software. Bei dem Mitmach-Konzept kann jeder Einblick in den Quelltext des Programms erhalten und sie weiterentwickeln. Sun verdient sein Geld auch mit Hardware und Netzwerksystemen und bietet außerdem ein kostenpflichtiges Programm namens StarOffice an.

Microsoft bläst der Wind damit noch stärker ins Gesicht: Der von Bill Gates gegründete Softwareriese hatte seine weltweite Spitzenstellung unter anderem damit erreicht, dass er sein Office-Paket technisch mit den Betriebssystemen verknüpfte, die mit den meisten Computern mitgeliefert werden. Gegen diese Praktiken zieht aber bereits seit Jahren die Europäische Kommission zu Felde. Sie argumentiert, der Software-Riese behindere den Wettbewerb.

Die Gratis-Software ist ein weiterer Schlag. Zwar bietet Sun sein Office-Paket bereits jetzt umsonst zum Herunterladen im Netz an, es fehlte aber ein starker Partner, um es ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Der ist mit Google nun gefunden. Wann die gemeinsame Initiative starten soll, ist noch nicht bekannt. Sun versprach zudem, die Google-Suchleiste künftig zusammen mit seiner Java-Software anzubieten. Damit muss die Google-Startseite nicht mehr eigens im Internet aufgerufen werden.

An der Börse machte sich die geplante Offensive schon bemerkbar: Microsoft-Aktien büßten am Dienstag um 52 Cent auf 24,98 Dollar (rund 21 Euro) ein, Sun legte um einen Cent auf 4,20 Dollar zu. Allerdings wurde auch Google abgestraft – die Notierung fiel um 7,68 Dollar auf 311 Dollar. Analysten kritisierten, Google hätte seinen Vorschlag konkreter machen müssen.

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