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"Grande Finale"

Nach dem Wochenende in Kvitfjell herrscht im Herren-Weltcup die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Der Tross übersiedelte nach Sestriere, wo mit dem Abfahrts-Training der Vierkampf um die „Große Kristallkugel" weitergeht.

Weltcup-Leader Hermann Maier reiste mit besten Erinnerungen zum „Grande Finale” nach Italien: im Jahr 2000 ging nämlich im italienischen Bormio jene Saison zu Ende, in der er mit insgesamt 2.000 Zählern den zuvor und danach in der Weltcup-Geschichte unangetasteten Punkterekord markierte. „Das sind super Erinnerungen. Man sieht erst jetzt so richtig, was das bedeutet hat”, blickte der 31-Jährige auf jene Saison zurück, in der er mit 560 Punkten Vorsprung auf den Norweger Kjetil Andre Aamodt die „Kugel” in die Flachau geholt hatte. Beim Salzburger, der 2001 durch seinen schweren Motorradunfall aus der Bahn geworfen wurde, klingt dabei auch eine gewisse Wehmut durch. „Dort werde ich nie wieder hinkommen. Da hätte ich nicht Motorradfahren, sondern nur Skifahren dürfen”, so Maier, der noch kein einziges Rennen in Sestriere bestritten hat.

Vier Rennen vor Saisonende führt Maier 67 Punkte vor Bode Miller (USA), 82 Punkte vor Stephan Eberharter (AUT) und 102 Punkte vor Benjamin Raich (AUT). Wer ist nun in Italien sein schärfster Rivale? „Ich selbst, weil ich noch nicht mit letztem Risiko an die Sache herangehe. Ich habe noch nicht das hundertprozentige Vertrauen in meinen Fuß und in mich selbst.”

Während Bode Miller nach einem völlig verkorksten Wochenende in Norwegen (22. im Super G und 26. in der Abfahrt) verzweifelt war, geht Steff Eberharter locker in den Showdown. „Ich weiß nicht einmal genau wie es steht. Aber an der Favoritenrolle vom Hermann hat sich in Norwegen nichts geändert”, meinte der Zillertaler. Benni Raich sieht sich vor der Mittwoch-Abfahrt chancenreicher denn je zuvor in der „Königsdisziplin”, denn auch für die routinierten Abfahrtsasse ist die Slalom-Hochburg Sestriere relatives Neuland. „Das ist mein Vorteil, denn normal bin ich der Newcomer und die anderen sind die Strecke schon zehn, zwanzig Mal gefahren.”

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