Das Fürstenhaus von Monaco boykottiert am Abend die Eröffnung des glamourösen Filmfests von Cannes, weil es den Streifen als eine Verdrehung der Tatsachen zu “rein kommerziellen Zwecken” ansieht. Die Kinder der 1982 bei einem Autounfall verstorbenen Fürstin Gracia Patricia von Monaco – Fürst Albert II., Caroline und Stéphanie – hatten sich erbost über den Film des französischen Regisseurs Olivier Dahan geäußert, der unter anderem die Ehekonflikte zwischen dem früheren Hollywoodstar Grace Kelly und Fürst Rainier III. nachzeichnet. “Die Fürstenfamilie will mit diesem Film, der nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, in keinster Weise in Verbindung gebracht werden”, hatte der Palast erklärt.
Kidman dagegen hofft auf ein Happy-End im Disput. “Es macht mich traurig”, sagte die australische Oscar-Preisträgerin (46), “der Film will der Familie – und Gracia Patricia – nichts Böses.” Sie verstehe aber, dass die Fürstenfamilie ihre Privatsphäre und die der Eltern schützen wollen. Sie könne jedoch versichern, dass sie “mit Liebe” gespielt habe. “Wenn die Familie den Film sehen würde, würde sie merken, wie viel Zuneigung wir ihnen (Rainier III. und Gracia Patricia; Anm. d. Red.) und ihrer Liebe entgegenbringen.”
Die Filmfestspiele von Cannes werden am Abend offiziell eröffnet. Bei der 67. Ausgabe des weltgrößten Filmfestivals konkurrieren 18 Spielfilme um den Hauptpreis Goldene Palme; der Film “Grace of Monaco” läuft außer Konkurrenz. Aus Österreich ist in der Reihe “Un Certain Regard” der Film “Amour Fou” von Jessica Hausner vertreten. Die von der neuseeländischen Regisseurin Jane Campion geleitet Festival-Jury gibt am 24. Mai bekannt, wer mit der Trophäe geehrt wird.